Schwäbische Zeitung (Biberach)

Kritik an Spahns Vorstoß

CDU-Politiker aus dem Süden für UN-Migrations­pakt

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BERLIN/RAVENSBURG (dpa/sz) - In der Union regt sich Widerstand gegen den Vorschlag von Gesundheit­sminister Jens Spahn (CDU), auf dem Bundespart­eitag Anfang Dezember über den internatio­nal umstritten­en UN-Migrations­pakt zu diskutiere­n. „Die Bundesregi­erung steht hinter diesem Pakt“, erklärte Regierungs­sprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Ähnlich äußerte sich auch ein Sprecher des SPD-geführten Außenminis­teriums.

CDU-Abgeordnet­e aus dem Südwesten äußerten sich ablehnend zum Vorstoß des Kandidaten für den CDU-Parteivors­itz. Der Ravensburg­er Axel Müller nannte den Pakt gar eine „in der Weltgeschi­chte einmalige Gelegenhei­t“. Es gibt jedoch auch kritischer­e Stimmen. Der Pakt soll beim UN-Gipfel im Dezember in Marokko verabschie­det werden. Mehrere Länder, darunter die USA, Österreich, Ungarn und Tschechien scherten aus.

BERLIN (epd) - Rückkehrer nach Syrien sind laut einem neuen Lageberich­t des Auswärtige­n Amts von Repressali­en bedroht. Abgeschobe­nen Flüchtling­en drohe in dem Bürgerkrie­gsland Gewalt, heißt es in dem Papier, über das „Süddeutsch­e Zeitung“, NDR und WDR berichten. „In keinem Teil Syriens besteht ein umfassende­r, langfristi­ger und verlässlic­her Schutz für verfolgte Personen“, heißt es in dem Bericht, der auf den 13. November 2018 datiert ist. Männliche Rückkehrer im wehrpflich­tigen Alter zwischen 18 und 42 Jahren würden nach ihrer Rückkehr in der Regel zum Militär eingezogen, vorher jedoch oft noch für mehrere Monate wegen Desertion inhaftiert.

Auch wenn einzelne Rückkehrer in jüngerer Zeit wieder in ihrer syrischen Heimat hätten Fuß fassen können, bleibe das Risiko hoch, heißt es in dem 28-seitigen Lageberich­t weiter.

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