Schwäbische Zeitung (Biberach)
Contakt singt sich in die Herzen der Zuhörer
Chor des Sängerbunds Unteropfingen präsentiert unter anderem Musicalsongs aus „Der Schuh des Manitu“
KIRCHDORF/UNTEROPFINGEN (hu) - Hätte es noch eines Beweises bedurft, dass das Interesse an den Konzerten des gemischten Chors Contakt nach wie vor ungebrochen ist, so hat es das vergangene Wochenende unter Beweis gestellt. Wieder einmal ist es Dirigentin Karin Schoch mit ihren Sängerinnen, Sängern und Instrumentalisten gelungen, die Kirchdorfer Festhalle an zwei Abenden zu füllen.
Den Einstieg in den Konzertabend gestaltete der Chor mit „Viva la vida“und „Sound of Silence“betont ruhig und verhalten, dabei das Publikum in einem großen, umfassenden Halbrund mit in das Geschehen hineinnehmend. Mit dem Wechsel auf die bereits für den Musicalteil dekorierten Bühne wurde es dann zunehmend lebhafter und facettenreicher. Für Schmunzeln und verständnisvolles Nicken sorgte der Titel „Hefe“, der sich ironisch und humorvoll mit den weiblichen Problemzonen befasste. Nachdenklich stimmte dagegen der „Schrei nach Liebe“, ein bekannter Text der Gruppe Die Ärzte.
Sehnsucht nach Geborgenheit
Tiefe Gefühle wurden mit dem sich bis zum machtvollen Forte steigernden und wieder ausklingenden Liebeslied „A Thousand Years“und mit dem von John Leavitt arrangierten „Deep River“angesprochen, Sterben und Tod thematisierend, begleitet von schweren, gleichförmigen Klavierklängen, schließlich zu sanften Geigentönen wechselnd.
Den Mut seinen Gefühlen zu folgen und der Liebe Raum zu geben, sprach auch der Liedtext „Desperado“an, und aus dem von Robert Schumann und Emmanuel Geibel komponierten „Zigeunerleben“klang deutlich die Furcht vor dem Fremden, im mit Solostimmen besetzten Zwischenteil aber auch Sehnsucht und Verlangen nach Geborgenheit an. Mit „Don’t Stop Believin’“, einer Komposition für Chor und zwei Tenöre, wechselte das Programm zum Pop, gefolgt von „September“und der Filmmelodie „Let The River Run“.
Nach der Pause war wie bei Contakt schon seit mehr als einem Jahrzehnt üblich, wieder Musical angesagt, diesmal mit Auszügen aus dem „Schuh des Manitu“, auch als Spielfilm bekannt. Mit dem schmissigen „Wo die Schoschonen schön wohnen“führte der Chor in passender Kostümierung in die von Karin Schoch arrangierte Kurzfassung ein. Danach betraten nacheinander die Hauptakteure die Spielfläche: Ulrike Haar als Häuptling, Peter Kohler als Häuptlingssohn Falscher Hase, Jürgen Notz und Dirk Lunkewitz als die Blutsbrüder Abahachi und Ranger. Sie kaufen von dem Ganoven Santa Maria (Sebastian Stanger) ein Stammlokal, das sich aber als Bruchbude entpuppt. In den Wirren um ihr verschwundenes Geld landen die beiden als vermeintliche Mörder des Häuptlingssohns am Marterpfahl. Sie kommen jedoch wieder frei und können nach und nach, unter anderem von dem Griechen Dimitri (Martin Bock) und der Barsängerin Uschi (Ilona Bihlmayer), alle fehlenden Teile einer Schatzkarte erwerben, die sie zu einer Felshöhle, dem „Schuh des Manitu“, führt. Dort kommt es zum Showdown und wie in solchen Geschichten üblich, siegt das Gute.
Durch die Handlung wurden die Zuschauer in humorvoller Art von Julia Zwiesler und Tim Lunkewitz geführt. Mit zum Gelingen des Abends trugen einmal mehr auch die versierten Instrumentalisten Thomas und Stefan Hörmann (Klavier), Julia Bachmor (Flöte), Thomas Abler (E-Bass), Lars Riedl (Schlagzeug), Jürgen Graf sowie Jörg Stanger (Geige und Gitarre) bei. Lang anhaltender, begeisterter Beifall belohnte den Chor, die Instrumentalisten, vor allem aber die Dirigentin Karin Schoch und ihre Stellvertreterin Steffi Hieber für ihre enorme Probenarbeit, die wiederum zu einer herausragenden Leistung geführt hatte.