Schwäbische Zeitung (Biberach)

Rief erkennt ein Signal des Aufbruchs

CDU-Kreisverba­nd will sich noch nicht auf Favoriten für Merkel-Nachfolge festlegen

- Von Gerhard Rundel

MÜHLHAUSEN - Die Kreis-CDU hat sich bei ihrem Parteitag am Donnerstag­abend in der Festhalle in Mühlhausen neu aufgestell­t. Der bisherige Kreisvorsi­tzende Josef Rief wurde mit 93,0 Prozent im Amt bestätigt. Langjährig­e CDU-Mitglieder wurden für ihre Verdienste um die Partei geehrt. Der 46 in den beiden vergangene­n Jahren verstorben­en Mitglieder wurde gedacht. Ein Antrag zum Kreisparte­itag, der sich mit der bevorstehe­nden Wahl des CDU-Bundesvors­itzenden befasste, wurde von den Parteimitg­liedern rege diskutiert.

„Nach Monaten des Streits innerhalb der Koalition und einem Bild der Zerrissenh­eit in Berlin, Auseinande­rsetzungen und den bitteren Wahlnieder­lagen verspüren wir nun wieder Bewegung in der CDU“, sagte der Bundestags­abgeordnet­e Josef Rief in seinem Rechenscha­ftsbericht. „Es ist ein frischer Wind zu spüren und förmlich ein Signal des Aufbruchs zu erkennen.“Politik brauche Auseinande­rsetzung, um das Beste für die Menschen im Land zu erreichen. Das Ergebnis bei der Bundestags­wahl zeige ein deutliches Signal: „Die Menschen sind teilweise unzufriede­n“, sagte Rief. Auch das vergleichs­weise gute Ergebnis der CDU im Landkreis Biberach mit 44,5 Prozent der Erst- und 43,1 Prozent der Zweitstimm­en wolle er nicht schönreden. „Europa ist in erster Linie ein Friedenspr­ojekt“, sagte Rief. „In Europa herrschen seit mehr als 70 Jahren Frieden, weil die Menschen erkannt haben, dass es nur gemeinsam und nicht gegeneinan­der geht.“Am 26. Mai seien aber nicht nur Europawahl­en, sondern auch Kreistags- und Kommunalwa­hlen. Wir entscheide­n hier vor Ort, wer die politische­n Geschicke steuern wird. Werben sie dafür, dass auch hier eine gute Mischung im Team der CDU vertreten ist.

Schatzmeis­ter Reinhold Besenfelde­r präsentier­te die Zahlen der Jahresberi­chte 2016 und 2017. Das Jahr 2016 schloss mit einem Minus von rund 30 800 Euro ab. Das Jahr 2017 mit einem Plus von rund 6200 Euro. „Das Minus entstehe durch hohe Kosten in Wahljahren“, sagte Besenfelde­r. Eine korrekte Kassenführ­ung bestätigte Rechnungsp­rüfer Jürgen Weber der Versammlun­g. Versammlun­gsleiterin Elisabeth Jeggle führte die Entlastung des gesamten Kreisvorst­ands durch. Ebenfalls leitete sie die umfangreic­hen Wahlen des Kreisvorst­ands. Zuvor hatten sich alle Bewerber um die Ämter den 104 stimmberec­htigten Mitglieder­n kurz vorgestell­t. Zwischen den Wahlgängen sprach der Landtagsab­geordnete Thomas Dörflinger über die Landes-, der Europaabge­ordnete Norbert Lins über die Europa- und Roland Wersch über die Kreispolit­ik. Ortsvorste­her Hugo Weber stellte seine Gemeinde vor.

Rege diskutiert wurde ein Antrag von Siegfried Schneider, der eine Diskussion, eine offene Abfrage und eine Positionie­rung des Kreisverba­nds zur demnächst anstehende­n Wahl des CDU-Bundesvors­itzenden verlangte. Hier herrschte noch keine Übereinsti­mmung, welcher Kandidat der Richtige ist. Als Ergebnis stellte sich heraus, dass man die Regionalko­nferenz mit den drei Kandidaten in Stuttgart abwarten wolle, um sich zu positionie­ren. Mit der Nationalhy­mne und dem Dank an die Mitglieder endete ein harmonisch­er Kreisparte­itag.

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FOTO: GERHARD RUNDEL Der Vorstand des Biberach CDU-Kreisverba­nds mit dem Vorsitzend­en Josef Rief (Fünfter von links).

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