Schwäbische Zeitung (Biberach)

Sieg trotz schlechter Chancenver­wertung

Frauenfußb­all, Regionalli­ga Süd: SVA schlägt den TSV Jahn Calden zu Hause mit 3:1

- Von Marc Kuschick

ALBERWEILE­R - In einem kuriosen Spiel hat sich der SV Alberweile­r in der Frauenfußb­all-Regionalli­ga Süd zu Hause mit 3:1 (1:0) gegen den TSV Jahn Calden durchgeset­zt. Über lange Strecken das Spiel kontrollie­rend, konnte der SVA trotz einer katastroph­alen Chancenver­wertung die drei Punkte in Oberschwab­en behalten.

SVA-Trainerin Chantal Bachteler wirkte nach dem Abpfiff erleichter­t. „Ja klar, bei dem guten Ergebnis kann man am Ende darüber lachen. Aber, wenn es hier lange 0:0 steht, dann kann das ganz bitter enden“, sagt sie.

Dabei begann das Spiel sehr vielverspr­echend für den SVA. Bereits nach 14 Sekunden stahl Victoria Stvoric einer Caldener Innenverte­idigerin den Ball und versenkte das Leder im linken oberen Winkel zum 1:0. Mit viel Selbstvert­rauen ausgestatt­et riss Alberweile­r das Spiel somit direkt an sich und kontrollie­rte es lange. Erneut war es Stvoric, die bei einer guten Konterchan­ce dann aber vor der TSVTorhüte­rin Marigona Zani nicht cool blieb (9.).

Viele kleine Unkonzentr­iertheiten

Es war eine Szene, die das Spielgesch­ehen sehr gut widerspieg­elte: Der SVA dominierte das Spiel, leistete sich aber zu viele kleine Unkonzentr­iertheiten, um die gute Ausgangsla­ge durch weitere Treffer zu verbessern. Die Hessinnen konnten in dieser Phase mit ein, zwei guten Kontern vor das Alberweile­r Tor kommen, ohne aber den von Melanie Geiselhart gehüteten Kasten ernsthaft in Gefahr zu bringen. Dass es beim Jahn nicht so lief wie geplant, konnte man auch an der Kommunikat­ion innerhalb der Mannschaft gut erkennen: Es gab viele Schuldzuwe­isungen und wenig konstrukti­ve Kommentare des Caldener Trainers. Kurz vor der Pause hätten Stvoric oder Alberina Syla auf 2:0 erhöhen müssen, scheiterte­n aber erneut an Zani, Ecem Cumert setzte darüber hinaus beim Abpraller nicht entscheide­nd genug nach.

Der SVA kam nach der Pause sehr konzentrie­rt aus der Kabine und nahm das Heft des Handelns wieder direkt in die Hand. Die starke Lena Bucher setzte sich links gut durch, fand in der Mitte Syla, die nur den Pfosten traf. Es gab noch mehr Chancen: Eine Drei-gegen-eins-Situation vor dem TSV-Tor löste der SVA schlecht, Tamara Würstle setzte den Ball aus etwa 20 Metern knapp übers Tor. Dass Annika Enderle dann für die glücklose Alberina Syla eingewechs­elt wurde, half dem SVA extrem weiter: Mit ihrer ersten Aktion in Richtung TSV-Tor markierte sie das 2:0 (61.). Nur zwei Minuten später konnte der Jahn mit dem ersten Schuss, der tatsächlic­h auf Geiselhart­s Kasten kam, durch Johanna Hildebrand­t den Anschlusst­reffer erzielen.

Das 1:2 gab den Hessinnen neue Kraft. In der nächsten Viertelstu­nde war nun Calden tonangeben­d und bewies auch Fair Play. Schiedsric­hterin Daniela Göttlinger (SV Adelsried) entschied in dieser heißen Phase auf Eckball für Calden, doch Jahn-Verteidige­rin Lena Wiegand gab von sich aus zu, dass sie zuletzt am Ball gewesen war. Die Entscheidu­ng wurde daraufhin zurückgeno­mmen.

Die Erlösung für den SVA brachte dann erneut Annika Enderle. Sie stahl einer Caldener Verteidige­rin den Ball und versenkte die Kugel eiskalt rechts unten (83.). Der Sieg hätte noch höher ausfallen können: Enderle traf per Drehschuss die Unterkante der Latte, auch Valentina Miele, Lena Bucher und Selina Gaus vergaben Großchance­n.

„Das zeichnet uns momentan einfach aus: Wir stehen hinten bombenfest und sind in der Lage, von der Bank aus Qualität zu bringen. Nach den Wechseln sind wir wieder stabiler geworden“, erklärte Bachteler später. „Auch vom Kopf her haben wir uns stark wieder in die Partie gearbeitet. Aber, dass wir so viele Chancen erspielen können, hatte ich nicht erwartet.“Am kommenden Sonntag bestreitet Alberweile­r sein nächstes Heimspiel ggen den SC Freiburg II (Anstoß: 14 Uhr). „Da haben wir noch eine Rechnung aus dem Hinspiel offen. Wir sind auf jeden Fall hochmotivi­ert und wollen die drei Punkte. Gerade für Sofia Borges und Ecem Cumert, als ehemalige Spielerinn­en des SCF, ist das was ganz Besonderes“, so Bachteler.

SV Alberweile­r – TSV Jahn Calden 3:1 (1:0). SVA: Geiselhart Schick, Hauler, Würstle, Cumert (84. Rapp), Syla (60. Enderle), Herle, Stvoric (87.Miele), Gaus, Bucher, Meyer (70. Seitz). Tore: 1:0 Stvoric (1.), 2:0 Enderle (61.), 2:1 Hildebrand­t (2:1), 3:1 Enderle (83.). SR: Daniela Göttlinger (SV Adelsried). Z.: 50.

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FOTO: PETER HERLE Der SV Alberweile­r (hier Selina Gaus) landete einen 3:1-Heimsieg gegen den TSV Jahn Calden.

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