Schwäbische Zeitung (Biberach)
Stadt unterstützt DRK-Tafelladen bei der Miete
Gemeinderat stimmt Mietreduzierung für Tafelladen, Kleiderkammer und Sozialbüro in neuem Gebäude zu
BIBERACH (gem) - Das Deutsche Rote Kreuz zieht im Februar 2019 mit dem Biberacher Tafelladen, seiner Kleiderkammer und einem Sozialbüro zur Migrationsbetreuung in die Kolpingstraße 56 um. Das Gebäude gehört der Stadt und wurde dieses Jahr saniert. Das DRK hat eine Mietpreisreduzierung von knapp 12 000 Euro pro Jahr beantragt, die der Gemeinderat genehmigt hat.
Nach seinem Auszug aus dem Gebäude in der Felsengartenstraße ist der DRK-Tafelladen derzeit im ehemaligen Kindergarten am Braithweg untergebracht. Dieses Übergangsdomizil soll aber im Februar 2019 verlassen werden, wenn die sanierten Räume im Erdgeschoss der Kolpingstraße 56 bezugsfertig sind.
Dort soll auch die Kleiderkammer des DRK einziehen. Diese dient für die Erstversorgung bei Notfällen. Das Angebot für sozial schwache Bürger zum Einkauf soll am neuen Standort ausgebaut werden.
Ebenfalls soll auch das Sozialbüro des DRK, bisher im Rot-Kreuz-Weg untergebracht, in die Kolpingstraße 56 umziehen. Dieses soll in dann gut auffindbarer Lage Migrationsberatung leisten – schwerpunktmäßig für osteuropäische Bürger und Einwohner.
Die jährliche Kaltmiete für die vom DRK angemieteten Räume würde eigentlich rund 25 800 Euro betragen. Durch die Freiwilligkeitsleistung der Stadt reduziert sie sich nun um knapp 12 000 Euro.
Im Gemeinderat traf der Antrag des DRK auf Zustimmung. Mit Tafelladen, Migrationsberatung und Wohnungslosenhilfe lägen nun wichtige Einrichtungen nahe beieinander und könnten sich ergänzen, sagte Peter Schmogro (CDU). Es sei auch gut, dass der Tafelladen die „beschämende Situation“in der Felsengartenstraße verlassen habe.
Die Schlange an Menschen vor der Tür des Tafelladens zeige dessen Berechtigung, sagte Rudolf Metzger (SPD). Er frage sich, ob nur der Standort in der Felsengartenstraße „beschämend“gewesen sei oder ob es nicht vielmehr beschämend für die Gesellschaft sei, dass es einen Tafelladen überhaupt brauche.
Die Lösung in der Kolpingstraße finde sie gelungen, sagte Stefanie Etzinger (Freie Wähler). Der Tafelladen habe jetzt mehr Platz und befinde sich trotzdem in einer zentralen Lage. Peter Schmid (Grüne) regte an, eine Hecke als Sichtschutz um das Gebäude zu ziehen, damit die Bedürftigen nicht so auf dem „Präsentierteller“seien. Eine Hecke sei aus seiner Sicht eine weitere Stigmatisierung, sagte Bürgermeister Roland Wersch. Man dürfe durchaus sehen, dass der Tafelladen in Biberach notwendig sei.