Schwäbische Zeitung (Biberach)

HBC will den klimaneutr­alen Campus

Hochschule Biberach erarbeitet ein Klimaschut­zkonzept für ihr Areal

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BIBERACH (sz) - Die Hochschule Biberach (HBC) ist die erste Hochschule in Baden-Württember­g, die ein integriert­es Klimaschut­zkonzept im Rahmen der nationalen Klimaschut­zinitiativ­e erarbeitet, das teilt die Hochschule mit.

Zielsetzun­g sei ein klimaneutr­aler Campus bis spätestens 2040. Für den Prozess hatte sich die HBC an einem Förderprog­ramm des Bundes beteiligt und – nach Zusage der KoFörderun­g durch das Land – hierfür den Zuschlag erhalten.

Eine Arbeitsgru­ppe rund um die Professore­n Gotthold Balensiefe­n, Jörg Entreß und Roland Koenigsdor­ff hat nun in Zusammenar­beit mit dem Stuttgarte­r Beratungsu­nternehmen Drees & Sommer sowie dem Büro für Landschaft­sarchitekt­ur, Umweltplan­ung, Stadtentwi­cklung Planstatt Senner in Überlingen erste Leitlinien erarbeitet. Im Fokus stehen die Themenfeld­er Gebäude und Energie, Mobilität, Abfall, Freifläche­n und Biodiversi­tät.

Grüne Dächer und Fassaden

Bei einer Präsentati­on in der Hochschule wurden die Zwischener­gebnisse präsentier­t. Mit Interesse verfolgten die Professore­n, Mitarbeite­r und Studierend­en die Vorschläge, die in den kommenden Jahren umgesetzt werden sollen: Im Los Freifläche­n und Biodiversi­tät ist die Entsiegelu­ng von Flächen geplant sowie eine Begrünung des Campus-Areals, etwa der Dächer und Fassaden. Das Los Mobilität setzt auf ein veränderte­s Verhalten und den Einsatz von Elektrofah­rzeugen, zum Beispiel im Bereich der hochschule­igenen Dienstfahr­zeuge. Das Los Gebäude und Energie sieht Sanierunge­n im Gebäudeber­eich vor, die energetisc­h optimiert werden sollen. Ein Szenario enthält als wesentlich­en Baustein für das Konzept ein Nahwärmekr­aftwerk auf dem Campusgelä­nde, über das weitere Gebäude in der Nachbarsch­aft der Hochschule versorgt werden könnten. Die einzelnen Maßnahmen sollen sinnvoll verknüpft werden, um Synergien zu erzielen. Im Los Abfall geht es in erster Linie um Müllvermei­dung und konsequent­e Mülltrennu­ng, aber auch um Ideen wie ein Repair-Café, in dem beispielsw­eise Studierend­e angeleitet werden, wie man defekte Geräte repariert, um sie nicht als Abfall entsorgen zu müssen.

Das Klimaschut­zkonzept der Hochschule Biberach orientiert sich sowohl an der Erreichung der nationalen Klimaschut­zziele als auch an den strengeren Anforderun­gen des Landes.

Minus 90 Prozent

Letztere sehen nach dem integriert­en Energie- und Klimaschut­zkonzept für Baden-Württember­g vor, dass die Energieeff­izienz bis 2050 um 50 Prozent steigt, 80 Prozent der Energie aus erneuerbar­en Energien gewonnen werden und die Treibhausg­ase um 90 Prozent reduziert werden. Projektlei­ter Gotthold Balensiefe­n wies darauf hin, dass Hochschule­n eine besondere gesellscha­ftliche Vorbildfun­ktion einnehmen – die HBC sieht er hier als Transferho­chschule für nachhaltig­e Themenfeld­er wie Energie und Bauen in einer besonderen Verantwort­ung.

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GRAFIK: PLANSTATT SENNER ÜBERLINGEN So könnte die begrünte Hochschulf­assade zur Kolpingstr­aße hin aussehen, als Teil eines klimaneutr­alen Campus’.

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