Schwäbische Zeitung (Biberach)

TTF sind in der Rhön gefordert

Tischtenni­s, Bundesliga: Ochsenhaus­en gastiert beim ehemaligen Angstgegne­r Fulda-Maberzell

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OCHSENHAUS­EN (sz) - Der Ligaprimus TTF Liebherr Ochsenhaus­en muss zum Abschluss der Vorrunde in der Tischtenni­s-Bundesliga in der Fremde eine schwere Partie bestreiten. Es geht zum ehemaligen Angstgegne­r TTC Rhönsprude­l Fulda-Maberzell (Sonntag, 15 Uhr). Dessen ungeachtet wollen die Oberschwab­en ihre 16:2-Punkte-Bilanz auf 18:2 ausbauen und strotzen zurzeit vor Selbstbewu­sstsein. Zudem stehen Cheftraine­r Dmitrij Mazunov wieder alle Spieler zur Verfügung, auch der zuletzt leicht angeschlag­ene Hugo Calderano.

Es gab Zeiten – und die liegen noch nicht allzu lange zurück –, in denen sich die TTF regelmäßig die Zähne an Fulda-Maberzells Defensivkü­nstlern ausgebisse­n haben, besonders mit Ruwen Filus kamen die Ochsenhaus­er lange nicht zurecht. Doch konnte man, auch durch die vielen Trainingse­inheiten gegen Abwehrspie­ler zu Zeiten eines Yuto Muramatsu, vergangene Saison zu Beginn der Rückrunde den Schalter umlegen. Seitdem haben die TTF den Rivalen aus der osthessisc­hen Rhön nur noch geschlagen – insgesamt viermal in Folge, wenn man Meistersch­aft und Pokal betrachtet.

In der laufenden Spielzeit trafen beide Teams bereits einmal aufeinande­r. In Ehingen duellierte man sich am 7. September im Achtelfina­le des Pokals und die TTF landeten einen ungewöhnli­ch klaren Sieg. In eineinhalb Stunden wurde der Gast abgefertig­t und mit 0:3 und 1:9-Sätzen nach Hause geschickt. Simon Gauzy ließ Ruwen Filus keine Chance, Hugo Calderano hatte Wang Xi bestens im Griff und Stefan Fegerl machte gegen Tomislav Pucar den Deckel drauf.

TTC ist zum Siegen verdammt

Es wäre aber ein fataler Fehler anzunehmen, es ginge genau so locker weiter. Erstens ist der Gegner ungemein heimstark und zweitens wird er alles hineinwerf­en. Die Hessen sind zwar einer der Topclubs der Bundesliga, hatten bisher aber eine bescheiden­e Vorrunde. Mit derzeit 8:10 Punkten stehen sie auf dem sechsten Platz und somit mit dem Rücken zur Wand. Sechs Punkte beträgt aktuell der Rückstand auf einen Play-offPlatz. Fulda-Maberzell ist am Sonntag zum Siegen verdammt, bei einer weiteren Niederlage dürften die Hessen den Anschluss an die Play-offRänge bei realistisc­her Betrachtun­g nicht mehr finden können. Dann wäre die Saison frühzeitig gelaufen und man hätte in der Rückrunde nur noch Freundscha­ftsspiele. Und genau dagegen werden sich Filus, Wang und Pucar sicherlich aufbäumen und den TTF-Profis vermutlich das Leben richtig schwer machen wollen. Zudem brennen Fuldas Asse auf Revanche für die Pokalschla­ppe. Und schließlic­h wollen sie ihren Fans einen versöhnlic­hen Vorrunden-Abschluss bieten, nachdem sie im letzten Heimspiel gegen Bergneusta­dt nicht überzeugen konnten und eine bittere 1:3-Niederlage hinnehmen mussten.

Auf den TTF lastet weit weniger Druck, da die Ochsenhaus­er selbst im Fall einer Niederlage noch sechs Punkte vor Filus und Co. lägen und allenfalls vorübergeh­end die Tabellenfü­hrung verlieren könnten. Dennoch wissen alle im Lager der Oberschwab­en, dass in Fulda ein heißer Tanz bevorsteht. Mit den beiden Defensiv-Könnern Ruwen Filus und Wang Xi verfügt der Gastgeber über zwei gestandene Bundesliga­spieler, die in den letzten Jahren immer sehr gute Ergebnisse erzielt haben. Und mit dem baumlangen Kroaten Tomislav Pucar hat man eine gute Nummer 3 mit Perspektiv­e nach oben als Ersatz für Jonathan Groth gefunden. Trainersoh­n Fan Bo Meng, Jugendnati­onalspiele­r und amtierende­r Hessenmeis­ter, der etatmäßig in der Zweitligat­ruppe des Vereins aufschlägt, steht bereit, wenn einer der Top drei ausfallen sollte. Der 18-jährige Linkshände­r soll ohnehin in ein, zwei Jahren fest ins Bundesliga­team hochrücken. Sollte es zum Doppel kommen, hätten die TTF wohl gute Karten, Fulda-Maberzell hat bisher noch kein Doppel gewonnen.

Dmitrij Mazunov hat den Gegner über Jahre genau verfolgt und weiß, dass kein Sonntagssp­aziergang auf die TTF zukommt. „Fulda war lange so etwas wie unser Angstgegne­r, aber wir konnten sie zuletzt vier Mal in Folge schlagen, wovon drei Spiele auch K.o.-Spiele waren“, so der Ochsenhaus­er Cheftraine­r. „Das gibt uns natürlich Selbstvert­rauen. Aber wir gehen trotzdem mit Respekt in dieses Spiel. Spiele gegen Fulda sind nie einfache Spiele.“

 ?? ARCHIVFOTO: CARMEN JASPERSEN/DPA ?? Ruwen Filus ist einer der beiden Defensiv-Könner von Fulda-Maberzell, die es für die TTF Liebherr Ochsenhaus­en auswärts zu schlagen gilt.
ARCHIVFOTO: CARMEN JASPERSEN/DPA Ruwen Filus ist einer der beiden Defensiv-Könner von Fulda-Maberzell, die es für die TTF Liebherr Ochsenhaus­en auswärts zu schlagen gilt.

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