Schwäbische Zeitung (Biberach)
Streit um Museum für Hummel-Figuren
MASSING (dpa) - Die Hummel-Figuren sind weltbekannt – sie stehen für eine heile Welt. Im niederbayerischen Geburtsort der Künstlerin Berta Hummel, die von 1931 bis zu ihrem Tod 1946 Franziskanerin in Sießen war, wird um die Zukunft des Museums gerungen. Jetzt zeichnet sich eine Lösung ab. Es soll gerettet werden – in Form einer Dauerausstellung im Freilichtmuseum des Ortes.
Der Zweckverband hat beschlossen, das Freilichtmuseum um einen Anbau zu erweitern, in dem künftig die Bilder und Figuren Berta Hummels gezeigt werden. Das BertaHummel-Museum soll im Frühjahr 2019 aus finanziellen Gründen geschlossen werden, wie Alfred Hummel, Museumsleiter und Neffe der 1946 gestorbenen Künstlerin und Klosterfrau sagte.
Martin Ortmeier, Leiter des Freilichtmuseums, geht von Kosten in Höhe von rund 800 000 Euro aus. Es gebe aber noch Abstimmungsbedarf mit der Familie Hummel. Knackpunkt könnte das Archiv des Museums sein. Die im Besitz der Familie Hummel befindliche Sammlung umfasst rund 1000 Bilder und 3000 Figuren. Der Familie sei daran gelegen, dass auch das Archiv ins Freilichtmuseum integriert werde. Anderenfalls müsste die Familie das Archiv im Museum weiterbetreiben, das sie in den letzten Jahren privat mit bis zu 300 000 Euro bezuschusst habe. Das sei auf Dauer nicht zu leisten. Im Museum sind zwei festangestellte Mitarbeiter und ein Auszubildender beschäftigt. Er selbst ist als Museumsleiter ehrenamtlich tätig.
Das Berta-Hummel-Museum wurde 1994 im Geburtshaus Berta Hummels in Massing (Kreis RottalInn) eröffnet. Die Hummel-Porzellanfiguren gelten bei Sammlern und Käufern als Symbol für eine heile Welt. Das Werk der Künstlerin, die als Ordensfrau den Namen Maria Innocentia Hummel trug, umfasst auch Zeichnungen und Gemälde.