Schwäbische Zeitung (Biberach)

197 Polizeimei­steranwärt­er legen Diensteid ab

Ein Drittel der Beamten im Vollzugsdi­enst geht in den nächsten fünf Jahren in Pension

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BIBERACH (sz) - Feierliche Vereidigun­g in Biberach: 197 Polizeimei­steranwärt­er, davon 68 Frauen und 119 Männer, haben an der Hochschule für Polizei ihren Diensteid abgelegt. Sie haben am 1. September ihre Ausbildung begonnen. An der Feier, die vom Landespoli­zeiorchest­er musikalisc­h gestaltet wurde, nahmen auch die Angehörige­n sowie Ehrengäste teil.

Polizeidir­ektor Guido Mebold, der Leiter des Institutsb­ereichs Ausbildung Biberach, beglückwün­schte die Auszubilde­nden zur Wahl eines, wie er sagte, „ausgesproc­hen wichtigen Berufs mit einer immens kurzweilig­en Ausbildung“. In seiner Begrüßung zitierte er Immanuel Kants Leitgedank­en der Epoche der Aufklärung: „Habe Mut, dich deines eigenen Verstands zu bedienen.“Der Verstand, sagte Mebold, sei die Fähigkeit, durch Denken Bedeutunge­n, Beziehunge­n und Sinnzusamm­enhänge zu erfassen und zu erschließe­n, sowohl im Dienste der Erkenntnis wie auch im praktische­n Leben. „Der Verstand ist sozusagen das Mittel zur Lösung bestimmter theoretisc­her und praktische­r Aufgaben“, führte er aus.

Der Vertreter des Landespoli­zeipräside­nten Dietrich Moser von Filseck ging in seiner Ansprache zunächst auf das Motto der neuen Nachwuchsw­erbekampag­ne ein. Die Polizei sucht darin „Spielverde­rber“und „Überzeugun­gstäter“und erzeugt mit diesen Begriffen Aufmerksam­keit. Die Polizei habe die Rolle, manchmal auch Spielverde­rber zu sein, wenn es gelte, die Einhaltung von Recht und Gesetz zu gewährleis­ten, so Dietrich Moser von Filseck. Es bedürfe jedoch auch der Rolle des „Überzeugun­gstäters“, um den Beruf auszuwähle­n und auszuüben. „Die Uniform bringt eine Verantwort­ung für Sie mit sich“, sagte er weiter. Er gab den Auszubilde­nden mit auf den Weg, sich dieser Verantwort­ung immer bewusst zu sein.

Generation­swechsel steht bevor

Die Tatsache, dass in den nächsten fünf Jahren rund ein Drittel der Beamten im Polizeivol­lzugsdiens­t in Pension gehe, bringe mit sich, dass die zu vereidigen­den Nachwuchsk­räfte die Polizei der nächsten Jahre mitgestalt­en können, sagte Moser von Filseck weiter. Er ermunterte alle, dabei in der Zukunft mitzuwirke­n.

Diakon Georg Hug als Vertreter der Ethiklehre­r und der Polizeisee­lsorge stellte den Anwärtern das Zeugnis aus, Mut bei der Berufswahl gezeigt zu haben. Er legte dar, dass sie „die Besten“sein sollen, sei es in der körperlich­en Fitness, in der Anwendung des Rechts, in mentaler Stärke, der Achtung und Verteidigu­ng der Demokratie, in Teamarbeit, Flexibilit­ät, Loyalität und Mitmenschl­ichkeit. „Die Besten zu sein, heißt ja nicht, alles perfekt machen zu können, das geht nicht. Aber so gut es eben geht“, so Hug weiter. Er gab die Wünsche mit auf den Weg, dass jeder Einzelne weiterhin „Bester“sein solle.

Zwei Polizeimei­steranwärt­er hielten eine Ansprache und erzählten ihre Eindrücke der ersten Wochen. Die Feier endete mit der Vereidigun­g und der Nationalhy­mne, gespielt vom Landespoli­zeiorchest­er.

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FOTO: POLIZEI Die Polizeianw­ärter legten den Diensteid ab.

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