Schwäbische Zeitung (Biberach)
Ideen sollen in Konzept gegossen werden
Bewerbung Riedlingens um eine Landesgartenschau – Zwischenbilanz im Gemeinderat
RIEDLINGEN - In der Gemeinderatssitzung ist die Zwischenbilanz der Riedlinger Bewerbung um eine Gartenschau präsentiert worden. Viele Ideen sind eingegangen, auch die Teilorte wurden einbezogen, wie Johann Senner vom Planungsbüro berichtete. Nach bisherigen Vorstellungen soll sich die Gartenschau thematisch am „blauen Band“der Flüsse in Riedlingen orientieren. Bis Ende des nächsten Jahres muss die Bewerbung abgegeben werden. Die hat ihren Preis: Der Planansatz für die Bewerbung lag zunächst bei 70 000 Euro für die beiden zwei Jahre, nun wurde er auf 110 000 Euro erhöht. Bei zwei Enthaltungen stimmte der Rat zu.
Johann Senner und Regine Guglielmo vom Büro Planstatt blickten auf die Aktivitäten zurück. Im Oktober 2017 hat das Büro den Auftrag erhalten, eine Bewerbung Riedlingens für eine Gartenschau zwischen 2031 bis 2035 zu erarbeiten. In diesem Jahr wurde die aktuelle Situation analysiert und der Bestand erfasst. Zentrales Element der bisherigen Aktivitäten war der Bürgerspaziergang in Riedlingen im Juli mit einem anschließenden Konzeptvorentwurf und die dann noch folgenden Gespräche in den Teilorten im Oktober.
„Der Spaziergang war enorm“, sagte Guglielmo angetan über die vielen Anregungen, die geäußert wurden. „So viele, dass wir gar nicht alle verarbeiten können“, sagte sie. Auch die Teilorte haben sich bei den Gesprächen intensiv beteiligt und Ideen eingespeist. Allerdings wurden auch Einschränkungen deutlich: so ist das Thema Hochwasser bei den Planungen zu berücksichtigen und auch die Schutzgebiete, die Riedlingen umgeben, müssen einbezogen werden.
Die Pläne und Ideen kosten auch Geld. Zu viel Geld? Schafft das Riedlingen auch? – griff Senner in seinem Vortrag Befürchtungen auf. Seine Antwort: Wenn, dann nur mit einer Gartenschau und nicht ohne. Denn als Gartenschaustadt sind die Fördermöglichkeiten besser. Aber auch darüber hinaus glaubt Senner, dass dank der Gartenschau Projekte möglich sein werden, die sonst schwerer zu realisieren seien. „Wenn Ideen und das Konzept gut sind, sind Dinge möglich“, so Senner – zumal man beim Landesbetrieb Gewässer mit Sitz in Riedlingen „offene Türen“einrenne.
Auch beim Thema Bahnhaltepunkt in Zwiefaltendorf. Vielleicht sei es zumindest denkbar, diesen während des Gartenschaujahres zu reaktivieren, damit Besucher nach Zwiefaltendorf radeln oder paddeln und mit dem Zug zurückfahren können.
Die Kosten für die Bewerbung sind gestiegen. Infolge einer sich abzeichnenden Honorarnachberechnung, wie es in der Vorlage heißt, und dem Entwurf eines Outdoorbereichs sind nun Bewerbungskosten von 108 000 Euro vorgesehen.
Die weitere Vorgehensweise sieht nun einen Konzeptentwurf vor, dann eine weitere Diskussion mit dem Gemeinderat. Die Abgabe ist für Dezember 2019 geplant. Im Jahr 2020 wird entschieden, ob Riedlingen Gartenschaustadt wird.