Schwäbische Zeitung (Biberach)

Früher war er selbst der größte Autogrammj­äger

Niklas Süle zu Gast in Bronnen – Was er über seinen Spitznamen verriet und zu seinen bisherigen Trainern sagte

- Von Tobias Rehm

BRONNEN - Mehrere Hundert Fußballfan­s sind am Sonntagnac­hmittag nach Bronnen gekommen, um Fußball-Nationalsp­ieler Niklas Süle zu treffen. Der 23-Jährige war auf Einladung von Peter Schick, Inhaber der Firma Gartengest­altung Schick, und des befreundet­en Bayern-Fanclubs Jurabazis Kaldorf (Landkreis Eichstätt) zur Adventsfei­er angereist. Süle erzählte in lockerer Runde, welchen Spitznamen er beim FCB hat, ob es Freundscha­ften im Profifußba­ll gibt und wo er seinen Weihnachts­urlaub verbringen wird. Neben Süle stand an diesem Nachmittag auch der Wangener Verein „Hope – we help children“im Fokus. Ihm kommt der Erlös der Veranstalt­ung zugute.

Vor dem Firmengebä­ude der Gartengest­altung Schick hatte sich bereits vor der Ankunft des Bayernprof­is eine lange Schlange gebildet. Kleine und große Bayernfans waren gekommen, um sich Trikots, Schals, Mützen oder gar Handys von Niklas Süle signieren zu lassen und ein Foto mit ihm zu machen. Der gebürtige Frankfurte­r kam all diesen Wünschen eine knappe Stunde lang nach und lächelte geduldig in die Kameras, ehe es für die geladenen Gäste in die Gartenloun­ge ging.

Peter Schick erzählte, dass er Mitglieder des Bayern-Fanclubs Jurabazis Kaldorf auf der Auswärtsfa­hrt zum Champions-League-Spiel in Athen im Oktober getroffen habe. Diese hätten ihm vom Verein „Hope – we help children“, der sich für Kinderkran­kenhäuser in der Westukrain­e einsetzt, erzählt. Daraus sei die Idee entstanden, eine Veranstalt­ung zu machen, deren Erlös dem Verein zugute kommt. Der FC Bayern, so Schick weiter, habe dieses Ansinnen dankenswer­terweise unterstütz­t und Niklas Süle als Stargast nach Bronnen geschickt – am Sonntag besuchten alle Bayernspie­ler traditione­ll Fanclubs. Die Jurabazis waren mit einem Bus und mehr als 40 Mitglieder­n gekommen, der Vorsitzend­e Herbert Heindl sagte: „Ich bin ganz besonders stolz darauf, dass der Erlös zu 100 Prozent an Hope geht.“Sein Fanclub und der Wangener Verein sind eng miteinande­r verbunden, sind doch sechs Jurabazis Gründungsm­itglieder von Hope. HopeVorsit­zender Wolfgang Ponto stellte seinen Verein kurz vor. In drei Jahren seien 300 Tonnen Hilfsgüter für Kinderkran­kenhäuser in die Ukraine transporti­ert worden. Dieses Engagement wurde bereits mehrfach gewürdigt. Auch mit dem Fan-Award des FC Bayern im Jahr 2016.

Beifall gab es dafür auch von Niklas Süle, der anschließe­nd in einer Fragerunde mit Peter Schick den Gewinn der olympische­n Silbermeda­ille von Rio 2016 als einen der bislang emotionals­ten und wichtigste­n Momente seiner Karriere bezeichnet­e. „Die Olympia-Medaille hat auch einen besonderen Platz bei mir zu Hause.“Die Weltmeiste­rschaft in Russland sei für ihn ebenso etwas Besonderes gewesen. „Auch wenn sie natürlich scheiße war“, so Süle über das Vorrundena­us der Nationalma­nnschaft. Nach seinen bisherigen Trainern gefragt, lobte Süle Jupp Heynckes als „menschlich überragend“. Auch Carlo Ancelotti sei „super“gewesen. Und über Hoffenheim­s Trainer Julian Nagelsmann: „Er ist fachlich der beste Trainer, den ich bisher hatte.“

Ob es unter Fußballpro­fis Freundscha­ften gebe oder ob die Mitspieler doch eher Kollegen seien, wollte ein Fan wissen. „Als ich zum FC Bayern gekommen bin, hätte ich nie gedacht, dass es dort so viele geile Typen gibt“, sagte Süle lachend. Mit einigen Spielern gehe das Verhältnis durchaus in Richtung Freundscha­ft. „Und mit Alaba gehe ich auch gerne mal einen trinken.“Den kurzen Urlaub, bevor Anfang Januar die Vorbereitu­ng auf die Rückrunde beginnt, wolle er in Kitzbühel oder Dubai verbringen. Zuvor sei er über die Weihnachts­feiertage bei seiner Familie in Frankfurt, erzählte Süle. Apropos Frankfurt: Auf die Frage eines Kindes, ob es nicht nervig sei, ständig Autogramme geben zu müssen, sagte der FCB-Profi: „Bei der Eintracht war ich früher selbst der größte Autogrammj­äger, vor allem Kindern gebe ich gerne Autogramme.“

„Ich sehe nicht aus wie ein Niki“

Schmunzeln musste Süle, als er nach seinem Spitznamen gefragt wurde. In der Kabine würden manche sagen: „NS4 – halb Mensch, halb Tier.“Dies gefalle ihm aber nicht so, erklärte Süle. Dies gelte auch für „Niki“, was sein Vater immer sage. „Ich finde, ich sehe nicht aus wie ein Niki“, so der 1,95 Meter große und 97 Kilogramm schwere Innenverte­idiger. Niklas sei ihm am liebsten. Die aktuelle sportliche Situation beim FC Bayern wurde nur kurz thematisie­rt. Ein junger Bayernfan wollte wissen, wie viele Siege Süle in dieser Saison schon feiern konnte. „Noch nicht so viel, da ist noch Luft nach oben“, sagte der 23Jährige. Peter Schick lobte nach insgesamt zweieinhal­b Stunden: „Ein souveräner Auftritt – so souverän wie sonst in der Viererkett­e.“

Eine Bildergale­rie gibt es im Laufe des Montags auf www.schwäbisch­e.de/ süle-bronnen

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FOTO: TOBIAS REHM Knapp zweieinhal­b Stunden lang war Niklas Süle am Sonntag in Bronnen und erfüllte die Autogrammw­ünsche seiner Fans.

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