Schwäbische Zeitung (Biberach)

Kira Weidle: Viel Spaß auf dem Podest

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LAKE LOUISE (dpa) - Mit ihrer famosen Podest-Premiere und Platz elf bei der zweiten Abfahrt von Lake Louise tags drauf hat Kira Weidle sich selbst und das ganze deutsche Skiteam verblüfft. „Das, was sie da gemacht hat, verdient größten Respekt“, lobte Bundestrai­ner Jürgen Graller. Die erst 22-jährige Starnberge­rin raste am Freitag auf Platz drei – und erstmals in ihrer Karriere auf das Treppchen.

„Heute bin ich mal Weltspitze“, sagte Weidle, der in Kanadas Rocky Mountains die vorläufige Krönung eines beachtlich­en Aufstiegs im Weltcup gelungen ist: Im Winter 2016/17 fuhr sie zweimal in die Punkteräng­e, in der vergangene­n Saison zweimal unter die besten Zehn. Nun ist Weidle nach Viktoria Rebensburg erst die zweite deutsche Podiumsfah­rerin in Weltcup-Speed-Events nach dem Karriereen­de von Maria Höfl-Riesch.

„Mit den Top 10 wären wir hier zufrieden gewesen“, erzählte Coach Graller. „Das dann so durchzuzie­hen, da muss man sagen: ,Respekt, cool gemacht.‘“Weidle hatte ihre Form als Schnellste des Trainings bereits angedeutet und im ersten Lake-Louise-Abfahrtsre­nnen bestätigt. Dabei verpatzte sie sogar noch den oberen Teil der Strecke und hatte deutlich schlechter­e Sichtverhä­ltnisse als viele Konkurrent­innen. „Sie hat in diesem Jahr noch einen Schritt gemacht. Sie ist vom Kopf her weiter, sehr fokussiert und zielstrebi­g und trotzdem nicht verbissen“, sagte Graller. „Für einen Jahrgang 1996 ist sie schon ziemlich reif.“.

Rebensburg zieht nach

Nach dem verpatzten Saisonstar­t hat sich Viktoria Rebensburg am Sonntagabe­nd mit einem Podestplat­z im Super-G von Lake Louise zurückgeme­ldet. Die beste deutsche Skirennfah­rerin musste sich nur Mikaela Shiffrin und Ragnhild Mowinckel geschlagen geben. Die Amerikaner­in Shiffrin war 0,83 Sekunden schneller als Rebensburg und trug sich mit dem ersten Super-G-Weltcup-Sieg ihrer Karriere in die Ski-Historie ein – in allen fünf klassische­n Diszipline­n hat sie nun mindestens ein Mal gewonnen. Auf die Norwegerin Mowinckel fehlten Rebensburg sechs Hundertste­lsekunden.

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