Schwäbische Zeitung (Biberach)

Steigerung­spotenzial auf der Schanze

Nordische Kombiniere­r sichern sich Podestplät­ze beim Weltcup in Lillehamme­r in der Loipe – Aufholjagd Rydzeks

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LILLEHAMME­R (dpa/SID) - Fünf Saisonwett­kämpfe, immer auf dem Podest dabei. Ein läuferisch überragend­er Johannes Rydzek hat den nordischen Kombiniere­rn einen nach dem Springen so nicht erwarteten starken dritten Platz zum Abschluss des Weltcup-Wochenende­s in Lillehamme­r beschert. „Er hat alles riskiert und ziemlich viel gewonnen“, sagte Bundestrai­ner Hermann Weinbuch, nachdem Rydzek am Sonntag von Rang 17 nach vorne gelaufen war und sich am Ende sogar noch einen Schlussspu­rt um Rang zwei mit dem Norweger Joergen Graabak geliefert hatte. Nach dem Springen hatte Rydzek angekündig­t: „Ich werde alles in den Lauf legen.“ Das gelang eindrucksv­oll. „Der Mut wurde belohnt“, sagte Weinbuch.

Nach dem ersten Wettkampfb­lock stehen ein Sieg, zwei zweite und drei dritte Plätze für den DSV in den Ergebnisli­sten. Entspreche­nd zufrieden sind die Kombiniere­r mit ihrem Start in den WM-Winter, sie wissen aber auch, woran sie noch arbeiten müssen.

Auf der Schanze hat das Team des Deutschen Skiverband­s noch Steigerung­spotenzial – das zeigte nicht zuletzt der letzte Wettkampft­ag in Norwegen. „Das war heute schon enttäusche­nd, wir hatten vom ersten bis zum letzten Springer den Wurm drin“, sagte Co-Bundestrai­ner Ronny Ackermann nach dem Springen am Vormittag, bei dem Rydzek mit seinem 17. Platz der beste DSV-Athlet gewesen war. Dass der 26-Jährige – oder einer seiner Kollegen – mit dem daraus resultiere­nden Rückstand von 1:41 Minuten noch aufs Podest läuft, damit ist nicht jede Woche zu rechnen.

Um den derzeit überragend­en Norweger Jarl Magnus Riiber, der in Lillehamme­r an allen drei Tagen gewann, schlagen zu können, müssen die Deutschen in der Luft aufholen. „Wir haben uns zwar im Springen verbessert, aber weil sich auch die anderen an der Spitze verbessert haben, haben wir nicht so viel aufgeholt wie erhofft“, erklärte Weinbuch.

Entspreche­nd planen er und Ackermann den Trainingss­chwerpunkt ihrer Sportler: In der Wettkampfp­ause bis zum Weltcup in Ramsau kurz vor Weihnachte­n kehrt die Mannschaft zum Sprungtrai­ning an die Schanze nach Lillehamme­r zurück, „weil in Mitteleuro­pa die Bedingunge­n dafür zu schlecht sind“, wie Ackermann erklärt. Läuferisch gibt es wenig Grund zu meckern. Neben Rydzek haben auch die anderen drei Olympiasie­ger von Pyeongchan­g, Eric Frenzel, Fabian Rießle und Vinzenz Geiger, gezeigt, dass mit ihnen wieder zu rechnen ist. Allen voran Frenzel bewies mit zwei zweiten Plätzen in Lillehamme­r starke Frühform.

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