Schwäbische Zeitung (Biberach)
Alcácer holt Petersen und Ganea ein
Jokerkönig wird wieder eingewechselt und trifft – Freiburg hofft auf Restprogramm
DORTMUND (dpa) - Ohne allzu große Enttäuschung hat für den SC Freiburg die Adventszeit begonnen. Denn auch eine Niederlage gegen den Titelaspiranten Borussia Dortmund soll die Breisgauer nicht verunsichern. Torjäger Nils Petersen wurmte es zwar ein bisschen, beim Tabellenführer der Bundesliga nicht einen überraschenden Zähler mitgenommen zu haben. Er stellte nach dem 0:2 (0:1) aber klar: „Wir können das einordnen. Insgesamt gehe ich nicht mit einem wahnsinnig schlechten Gefühl nach Hause.“
Zwar müssen sich die Badener von Trainer Christian Streich nach der fünften Saison-Niederlage und dem vierten Spiel in Serie ohne Sieg in der Tabelle nach unten orientieren. Die nach 13 Spieltagen noch ungeschlagenen Dortmunder sind für sie aber kein Maßstab. An die individuelle Klasse der Westfalen reichen die Freiburger selbstverständlich nicht heran. Allen voran Jokerkönig Paco Alcácer befreite den Spitzenreiter – allerdings erst in der Nachspielzeit – von der Angst vor einem unnötigen Rückschlag.
Der einstige Profi des FC Barcelona egalisierte mit seinem neunten Jokertor die bisherigen Bestmarken von Petersen (2016/17) sowie des Stuttgarters Ioan Viorel Ganea (2002/03). Er hat noch viele Spiele vor sich, um an ihnen vorbeizuziehen. Nur der Hamburger Charly Dörfel erzielte 1963 in seinen ersten acht Bundesliga-Spielen zehn Tore.
Dank der Kaltschnäuzigkeit von Alcácer und der Nervenstärke von Marco Reus beim Foulelfmeter (40.) blieb die Borussia auf Kurs Richtung Herbstmeisterschaft. Dominique Heintz hatte den quirligen Jadon Sancho im Strafraum gefoult. „Es war logisch, dass es ein schweres Spiel werden würde“, bilanzierte Dortmunds Trainer Lucien Favre. „Zum Glück sind wir geduldig geblieben. Das war wichtig.“
Trainer-Kollege Streich attestierte seiner Mannschaft nach seinem 200. Spiel als Bundesliga-Trainer eine „ansprechende Leistung“. Richtig gefährlich wurden die Freiburger aber bis auf den sehenswerten Freistoß von Jerome Gondorf an die Latte (42.) nicht. „Wir waren nicht gut genug mit dem Ball im Umschaltspiel“, bemängelte Streich.
Am kommenden Samstag wartet mit der Partie gegen Europa-LeagueTeilnehmer RB Leipzig die nächste schwierige Herausforderung, dabei kann der Sport-Club auf seine gewohnte Heimstärke bauen. Das Restprogramm bis zur Winterpause lässt die Freiburger hoffen, einen Abstand zur Abstiegszone halten zu können. Auswärts bei Fortuna Düsseldorf, daheim gegen Hannover 96, in Nürnberg – das klingt zumindest nach Gegnern, gegen die der SC Punkte hamstern kann. „Da ist alles drin. Zuhause sowieso“, sagte Heintz.