Schwäbische Zeitung (Biberach)

Neue Bestattung­sformen für die Teilorte

In Ringschnai­t, Rißegg, Mettenberg und Stafflange­n gibt es bald pflegefrei­e Urnengräbe­r

- Von Gerd Mägerle

BIBERACH - Der Trend zur Urnenbesta­ttung, insbesonde­re in einem möglichst pflegefrei­en Grab, nimmt allgemein zu. Dies soll ab Herbst 2019 auch in den Biberacher Teilorten möglich sein. In Ringschnai­t, Rißegg, Mettenberg und Stafflange­n werden dann sogenannte Wiesenurne­ngräber angeboten. Der Hauptaussc­huss des Gemeindera­ts folgte damit einstimmig einem CDU-Antrag aus dem Vorjahr.

Seit 2010 gibt es auf dem Biberacher Stadtfried­hof die Möglichkei­t zur Urnenbesta­ttung auf der Baumwiese. Die Gräber sind von Gras umgeben und nur durch eine quadratisc­he Steinplatt­e gekennzeic­hnet. Grabschmuc­k wird an einer zentralen Stelle für alle Gräber abgelegt. So ist der Pflegeaufw­and, den die Stadtverwa­ltung übernimmt, gering. „Der Trend zur Urnenbesta­ttung hat in den vergangene­n zehn Jahren deutlich zugenommen“, sagte Wolfgang Winter, Leiter des Bauverwalt­ungsamts, in der Sitzung – in den Biberacher Teilorten allerdings weniger als in der Kernstadt. Was allerdings auch daran liegen kann, dass es Urnengrabf­ormen wie die Baumwiese in den Teilorten momentan nicht gibt.

Um dem Wandel hin zu mehr pflegefrei­en Grabformen Rechnung zu tragen, hat die CDU-Fraktion zu den Haushaltsb­eratungen 2018 beantragt, Neue Formen der Urnenbesta­ttung sollen ab Herbst 2019 auf den Friedhöfen der Biberacher Teilorte möglich sein.

ein Konzept für neue Bestattung­sformen zu erstellen. Dieses liegt nun vor.

So soll es auf den Teilortsfr­iedhöfen künftig Wiesenurne­ngräber geben, die in eine abgegrenzt­e Rasenfläch­e eingebunde­n sind. Im Gegensatz zur Baumwiese auf dem Stadtfried­hof, wo der Grabplatz quasi frei wählbar ist, sind die Gräber in den Teilorten der Reihe nach angeordnet und können bis zu vier Urnen fassen. Abgedeckt sind sie mit einer ebenerdige­n quadratisc­hen Steinplatt­e mit dem Namen des Verstorben­en. Diese muss selbst bezahlt werden. Die Nutzungsda­uer des Wiesenurne­ngrabs beträgt

30 Jahre. Die Gebühr soll für diese Zeit rund 1900 Euro betragen. Zum Vergleich: Ein Grab auf der Baumwiese des Stadtfried­hofs beträgt 2500 Euro. Zur Herstellun­g der jeweiligen Wiese sind pro Teilortsfr­iedhof 12 000 Euro veranschla­gt. Die Pflege der Flächen erfolgt durch die Ortsverwal­tungen.

Auf den Friedhöfen in Ringschnai­t und Stafflange­n seien für die Wiesenurne­ngräber jeweils Flächen von sieben mal sieben Metern vorgesehen, die je 49 Urnengräbe­r umfassen, so Winter. In Rißegg ist eine sieben mal vier Meter große Fläche beim Friedhofse­ingang dafür vorgesehen und in Mettenberg sollen diese Wiesenurne­ngräber in geschwunge­ner Form angeordnet werden. Belegt werden können die Gräber voraussich­tlich ab Herbst 2019.

Langfristi­g sollen auf den Teilortsfr­iedhöfen frei werdende Grabfelder zu Urnengräbe­rn umgewandel­t werden, die sich in die Struktur der bestehende­n Grabfelder einfügen. Diese sollen dann ebenfalls als pflegeleic­hte gärtnerbet­reute Grabform, die als „Urnengarte­n“bezeichnet wird, angeboten werden. Die Gebühr (inklusive Grabplatte) wird dort für 30 Jahre rund 4000 Euro betragen.

Gebühren: günstig oder zu hoch?

Die Gemeindera­tsfraktion­en stimmten den Vorschläge­n einstimmig zu. Seiner Fraktion sei es nicht zwingend um pflegefrei­e Gräber gegangen, sondern zunächst um neue Grabformen, sagte Johannes Walter (CDU). Lutz Keil (SPD) meinte, ihm mache die Gebührenen­twicklung für die neue Grabform etwas Sorgen. „Das sind schon hohe Kosten, die auf die Angehörige­n zukommen.“Dagegen sagte Manfred Wilhelm (Grüne): „Wir halten die Gebühren für eher günstig. Sie sind vergleichb­ar mit denen auf dem Stadtfried­hof. Er wollte wissen, ob auf der Wiese auch Erdbestatt­ungen möglich seien. Dies sei nicht der Fall, antwortete Winter, die Wiese sein nur für Urnen vorgesehen.

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FOTO: INGA KJER/DPA

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