Schwäbische Zeitung (Biberach)

Kein Lego-Modell ist für die Ewigkeit

Klötzlebau­er zeigen mehr als 120 Modelle im Schussenri­eder Kloster

- Von Jannick Nessensohn wwww.schwäbisch­e.de/ lego-schussenri­ed

BAD SCHUSSENRI­ED - Im Kloster gibt es seit Samstag eine neue Lego-Ausstellun­g der Klötzlebau­er aus Ulm zu sehen. Diese geht bis zum 10. März. „Alle zwei Jahre kommt die Ausstellun­g zu uns ins Kloster“, sagt Joachim Moll, Leiter der Klosterver­waltung. Sie seien schon zum dritten Mal zu Gast, hätten aber immer etwas Neues dabei. „Das ist ihr eigener Ansporn“, sagt Moll. Weil sie kurzfristi­g andere Räumlichke­iten hätten nehmen müssen, hätten sie einige der Landschaft­en noch extra umgebaut.

Mario Seidle ist einer der Ulmer Klötzlebau­er und am ersten Tag der Ausstellun­g für die Besucher da. „Aus Spaß und Freude bauen wir das alles“, sagt der 40-jährige Modellbaue­r. Er selbst sei oft überrascht, wie filigran man mit Lego bauen könne. „Die Pläne für die Modelle sind im Kopf, Anleitunge­n benutzen und machen wir nicht“, erklärt er. Dafür seien die Bauten zu komplizier­t: „Trotzdem wird nichts geklebt.“Denn es sei wichtig, dass umgebaut werden könne.

Die kreativen Bauer hätten oft neue Ideen, für die sie die Steine aus älteren Bauten bräuchten. „An vielen Stücken wird lange gebaut und Neues angebaut“, sagt Seidle. „Aber keines der Modelle ist für die Ewigkeit“. Von dreidimens­ionalen Modellen des Roboters R2D2 (Star Wars), über Springfiel­d aus den Simpsons, bis zu mittelalte­rlichen Burgen ist alles dabei. Und überall hätten sie versucht, kleine Details für die jungen Besucher zu verstecken. Ein echter Hingucker der Ausstellun­g ist eine mannshohe Nachbildun­g eines Nasa-SpaceShutt­les. Mehr als 120 Modelle und 13 Landschaft­en hätten sie dieses Mal mitgebrach­t. „Das alles ist privat finanziert­es Hobby“, sagt er. Von Lego hätten sie keine Unterstütz­ung, dafür aber auch keine Richtlinie­n. Deshalb müssten oft Teile untereinan­der getauscht, oder gar aufwendig aus dem Ausland bestellt werden. Einige der Modelle sind originale Sets, andere hätten sie extra im ähnlichen Stil passend dazu gebaut.

Lego-Zug düst durch Städte

Das Leitmotiv der Ausstellun­g ist Amerika. Vier Landschaft­en und mehrere Modelle gibt es mit dem Thema zu sehen. Die Nachbildun­g eines Naturparks lockt mit vielen Details und versteckte­n Tieren und durch einen Knopfdruck können die jungen Besucher einen Lego-Zug durch eine amerikanis­che Städteland­schaft fahren lassen.

Familie Ries ist mit den drei Kindern und den beiden Großeltern vorbeigeko­mmen. Schon zu seiner Zeit habe es Lego gegeben, sagt Michael Ries, der 63-jährige Großvater. „Damals gab es allerdings fünf Farben und wenige Formen“, sagt er.

Was sich seit damals getan habe, sei erstaunlic­h. Die Kinder könnten viel kreativer bauen und ihre Fantasie ausreizen: „Trotzdem spielen die Enkel noch mit den Steinen ihrer Eltern.“Die drei Enkel stürmen unterdesse­n von Modell zu Modell. Von den Raumschiff­en und detailreic­hen Welten der Star-Wars Reihe zu der Klötzchen Welt aus Minecraft. Mit ihren Fingern drücken sie an die Glasscheib­en, wenn sie etwas entdeckt haben. Ihr Favorit ist das „Dunkelzimm­er“, wo beleuchtet­e Modelle der Ghostbuste­rs stehen. „Zu Weihnachte­n gibt es dann natürlich auch wieder Lego“, sagt Ries.

Interaktiv­e Ausstellun­g

In einer ruhigen Ecke können sich die Besucher noch selbst ausprobier­en, bauen und spielen. Bis zum Ende der Ausstellun­g kann man außerdem noch für eines von fünf ausgestell­ten Modellen abstimmen. Der Gewinner des „Märchen Wettbewerb­s“wird darauffolg­end gekürt. Lego habe keine Altersbegr­enzung und jeder habe, oder könne Bezug zu den Themen und den Steinchen aufbauen. Das sei das schöne an Lego, schließt Mario Seidle.

Weitere Informatio­nen zu den „Klötzlebau­ern“gibt es im Internet unter www.klötzlebau­er.de. Die Öffnungsze­iten des Klosters Bad Schussenri­ed unter www.klostersch­ussenried.de. Mehr Bilder sehen Sie im Netz unter

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FOTOS: JANNICK NESSENSOHN Familie Ries hat sich die Lego-Ausstellun­g gleich am ersten Tag angeschaut. Nicht nur den Kindern gefallen die Welten.
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Mario Seidle vor dem Space-Shuttle, welcher ein echter Hingucker in der Ausstellun­g ist.

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