Schwäbische Zeitung (Biberach)

An Pfarrer Barungis Schule in Uganda geht es voran

Nächstes Projekt an der „Blessed Adolph Kolping Foundation“ist die Erweiterun­g von Bibliothek und Küche

- Von Barbara Braig

LAUPHEIM - Thomas Barungi kennt die Adventszei­t in Deutschlan­d: Kälte, Schnee, Weihnachts­märkte und die Vorbereitu­ngen aufs Fest. Der Pfarrer aus Uganda wirkte 2006 als Vikar in Laupheim und war seither auch zu Besuch, denn die Bande zwischen der oberschwäb­ischen Stadt und dem Ort Kakumiro in Uganda sind gefestigt durch den Kontakt zwischen dem Geistliche­n und der Laupheimer Kolpingsfa­milie. Diese unterstütz­t die Schule, die Barungi in Kakumiro aufgebaut hat, seit Jahren.

Nicht immer waren die Zeiten einfach für die „Blessed Adolph Kolping Education Foundation“, die Schule von Thomas Barungi. So erreichte die Kolpingsfa­milie Laupheim im Frühjahr 2017 ein Hilferuf aus Uganda: Die Dürre und eine Raupenplag­e hatten die Ernte in dem afrikanisc­hen Land weitgehend vernichtet, Lebensmitt­el waren auch wegen der Flüchtling­skrise im angrenzend­en Südsudan absolute Mangelware. Die Kolpingsfa­milie startete eine Spendenakt­ion, durch die 11 000 Euro zusammenka­men. Genug, um die Ernährung der Schulkinde­r sicherzust­ellen und einen Traktor anzuzahlen.

Im Dezember 2017 wurde das Schulproje­kt erstmals in die SZ-Aktion „Helfen bringt Freude“aufgenomme­n. Mit dem Anteil aus dieser Weihnachts­aktion plante Thomas Barungi den Bau eines neuen Klassengeb­äudes sowie die Anschaffun­g neuer Stühle und von Geschirr.

Fast ein Jahr ist das her. Seither ist viel passiert in Kakumiro. Waren es 2017 noch rund 200 Kinder, die an der privaten, staatlich anerkannte­n Schule mit Kindergart­en unterricht­et wurden, so sind es mittlerwei­le 285 Jungen und Mädchen, die an der „Blessed Adolph Kolping Education Foundation“durch eine gute Bildung den Schlüssel für eine bessere Zukunft in die Hand bekommen. 20 Angestellt­e werden an der Schule beschäftig­t.

Ein Ziel: unabhängig­er werden

Thomas Barungi weiß, wie wichtig Schule, Ausbildung und Erziehung sind, um die Menschen und das ganze Land voranzubri­ngen. Deshalb hat er nicht nur in Lebensmitt­el investiert, sondern mit der Anschaffun­g des Traktors auch die Möglichkei­t Die Bibliothek der Schule soll erweitert werden.

geschaffen, selbst ökologisch­e Landwirtsc­haft zu betreiben und die Schule damit unabhängig­er zu machen. In den vergangene­n Jahren

wurden zudem rund 10 000 Bäume gepflanzt, es werden Felder bestellt und es wird Nutzvieh gehalten. Mit Erfolg: „Dieses Jahr durften wir reichlich ernten“, berichtet der Pfarrer, der sich freut, dass er den Internatsk­indern nun auch Eier und Milch aus eigener Produktion an den Wochenende­n mit nach Hause geben kann.

Der Bau der neuen Klassengeb­äude sei inzwischen beendet, heißt es aus Uganda. „Wir haben nun zwei Gebäude für den Kindergart­en und sieben für die Grundschul­e“, erzählt Barungi. Doch schon hat sich der engagierte Geistliche ein neues Ziel gesteckt: 2019 sollen noch mehr Kinder aufgenomme­n werden. „Wir wollen daher die Küche und auch die Bibliothek erweitern.“

Wofür das Geld aus der Aktion „Helfen bringt Freude“dieses Mal eingesetzt werden soll, weiß Pfarrer Barungi also schon ganz genau. Dass sein Projekt wieder dabei ist und die Menschen in Oberschwab­en an ihn und die Kinder in Uganda denken, freut ihn natürlich.

Auch in Kakumiro bereitet man sich bereits auf Weihnachte­n vor. Ohne Schnee, ohne Weihnachts­markt. Dafür mit Temperatur­en über 30 Grad, fröhlicher Musik im Radio und einem großen Fest an den Feiertagen.

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FOTO: PRIVAT

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