Schwäbische Zeitung (Biberach)
Belgiens Regierung zerbricht
Streit um den UN-Migrationspakt sprengt Koalition
BRÜSSEL (AFP/dpa) - Das Regierungsbündnis in Belgien ist am Streit über den UN-Migrationspakt zerbrochen. Die flämische Nationalisten-Partei N-VA erklärte am Sonntag ihren Rückzug aus der Viererkoalition, weil Premierminister Charles Michel gegen ihren erklärten Willen zur UN-Migrationskonferenz nach Marrakesch reisen wollte.
Der Migrationspakt soll am heutigen Montag in Marrakesch angenommen werden. Die Bundesregierung steht hinter dem Dokument. Es biete einen „Rahmen, um Migration aktiv zu steuern, zu ordnen und zu regeln“, sagte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) dem „Spiegel“.
Der Pakt enthält 23 Ziele, auf deren Basis die internationale Migrationspolitik verbessert werden soll, um gegen illegale und ungeordnete Migration vorzugehen und Migration sicherer zu machen. Die Vereinbarung ist rechtlich nicht bindend, aber politisch verpflichtend.
STOCKHOLM (epd) - Die 100 weltgrößten Rüstungskonzerne haben nach Angaben von Friedensforschern im vergangenen Jahr ihren Umsatz erhöht. 2017 verkauften die Unternehmen Waffen und militärische Dienstleistungen im Wert von 398,2 Milliarden US-Dollar (349,6 Milliarden Euro), wie das Friedensforschungsinstitut Sipri am Montag in Stockholm mitteilte. Das waren 2,5 Prozent mehr als 2016 und 44 Prozent mehr als im Jahr 2002.
Unter den 100 größten Rüstungsunternehmen sind allein 42 in den USA ansässige Konzerne gelistet. Sie stehen weltweit weiter an der Spitze. Ihr Anteil am globalen Gesamtumsatz betrug 57 Prozent. Der Anteil Russlands an den globalen Verkäufen betrug im vergangenen Jahr 9,5 Prozent, das ist Rang zwei. Zuvor hatte diese Position seit 2002 Großbritannien inne. Unternehmen aus China führte Sipri mangels verlässlicher Daten nicht auf. Rüstungskonzerne in Westeuropa steigerten ihre Umsätze um 3,8 Prozent auf 94,9 Milliarden Dollar (83,4 Milliarden Euro). Auf der Liste der Top 100 stehen auch vier deutsche Unternehmen, darunter Krauss Maffei Wegmann, Rheinmetall, Thyssenkrupp und Hensoldt. Insgesamt betrug der Anteil Deutschlands 2017 an den globalen Verkäufen 2,1 Prozent.