Schwäbische Zeitung (Biberach)

Es ist alarmieren­d

-

Zum Artikel „Mehr Pflegekräf­te, mehr Kindergeld, stabile Renten“(24.11.): Auch in Deutschlan­d wird der Chor der Unzufriede­nen von Tag zu Tag größer. Die Beratungen und Diskussion im Bundestag bei der Verabschie­dung des Bundeshaus­haltes 2019 in Höhe von 357 Milliarden Euro haben es, bei Lichte betrachtet, mehr als gezeigt. So wurde das Rentenpake­t „euphorisch“mit gegenseiti­gem Schulterkl­opfen der GroKo gefeiert, dabei warnen bereits alle Rentenexpe­rten heute schon vor dem tiefen Fall.

Es muss doch ein Weckruf für die handelnden Politiker sein, wenn die jüngste Umfrage besagt, dass über 80 Prozent der Deutschen das Vertrauen in die gesetzlich­e Altersvors­orge verloren hat und über 65 Prozent glauben nicht, dass sie von ihrer gesetzlich­en Rente später gut leben können. Und ist es nicht alarmieren­d, wenn die Hälfte der Erwerbstät­igen aus rentennahe­n Jahrgängen im Alter von 55 bis 64 Jahren ihren derzeitige­n Lebensstan­dard nicht halten können, wenn sie jetzt sofort in den Ruhestand gingen? Vor diesem Hintergrun­d muss wohl die Frage erlaubt sein, ob es nicht höchste Zeit ist, eine Erwerbstät­igenversic­herung einzuforde­rn, wo alle in die Rentenvers­icherung einzahlen, Arbeitnehm­er, Freiberufl­er, Selbststän­dige, Politiker und Beamte. Was wir zukünftig im Sozialstaa­t Deutschlan­d brauchen, ist nicht ein höheres Rentenalte­r, wie politisch gefordert, sondern ein höheres Rentennive­au und das über das Jahr 2025 hinaus.

Karl Maier, Unterkoche­n

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständni­s dafür, dass wir für die Veröffentl­ichung eine Auswahl treffen und uns auch Kürzungen vorbehalte­n müssen. Leserzusch­riften stellen keine redaktione­llen Beiträge dar. Anonyme Zuschrifte­n können wir nicht veröffentl­ichen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany