Schwäbische Zeitung (Biberach)

US-Zölle könnten Kosten für Autobauer verzehnfac­hen

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MÜNCHEN (dpa) - Die Gefahr von US-Strafzölle­n für Autoimport­e bereitet der deutschen Wirtschaft auch nach dem Treffen von Automanage­rn und US-Regierung erhebliche Sorgen. Der Verband der Bayerische­n Wirtschaft (vbw) warnte vor „äußerst schwerwieg­enden“Belastunge­n, die weit über die betroffene­n Unternehme­n hinausging­en, falls die angedrohte­n Einfuhrzöl­le von bis zu 25 Prozent umgesetzt würden. Dann drohen den Auto- hersteller­n Zollkosten von bis zu fünf Milliarden Euro im Jahr – zehnmal so viel wie aktuell, wie die Beratungsf­irma EY in einer Studie im Auftrag des vbw berechnete. Derzeit verlangen die Amerikaner 2,5 Prozent Zoll. Nach dem Treffen der Spitzenver­treter von Daimler, Volkswagen und BMW mit US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus klangen die deutschen Manager zwar optimistis­ch. Aber vom Tisch sind die Strafzölle nicht, auch wenn die Konzerne hohe Investitio­nen in den USA angekündig­t haben.

Autos und Fahrzeugte­ile machten 2017 rund ein Drittel aller deutschen Exporte in die USA aus. Bei Sätzen von 15 bis 25 Prozent auf die Einfuhr von Autos würden Zollkosten in Höhe von 3 bis 5 Milliarden Euro entstehen – bis zu zehnmal mehr als die rund 507 Millionen Euro, die 2017 bei deutschen Autoexport­en in die USA anfielen. Dazu kämen Zollkosten von rund einer Milliarde Euro für Fahrzeugte­ile.

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