Schwäbische Zeitung (Biberach)
Menschenrechts-Filmpreis für „Styx“
Wie im Gewinnerfilm geht es in den meisten Beiträgen um die Themen Flucht und Migration
NÜRNBERG (dpa) - Der Film „Styx“um ein beschädigtes und hoffnungslos überfülltes Flüchtlingsboot wurde mit dem Menschenrechts-Filmpreis ausgezeichnet. Bei der Preisverleihung am Samstagabend in Nürnberg bezeichnete die Präsidentin der Deutschen Filmakademie, Iris Berben, den österreichischen Regisseur Wolfgang Fischer als mutig. Wer Migration als „die Mutter aller Probleme“ansehe, solle sich 95 Minuten Zeit nehmen, um in dem Drama „die grausame Realität auf den altersschwachen Booten, die im Mittelmeer treiben, kennenzulernen“, sagte Berben.
Vor mehr als 500 Gästen aus Politik, Kirchen, Medien und Organisationen der Zivilgesellschaft wurden die sechs Preisträger geehrt. Viele der insgesamt 382 eingereichten Filme beschäftigten sich in diesem Jahr mit den Themen Flucht und Integration. Als bester Kurzfilm wurde die Doku „Joe Boots“von Florian Baron über einen Soldaten im Irakkrieg geehrt. In der Kategorie Magazin gewann „Erst integrieren, dann abschieben: Deutschlands absurde Asylpolitik“von Naima El Moussaoui und Ralph Hötte.
Alexander Hicks Dokumentation „Thinking like a Mountain“über das Volk der Arhuacos auf dem höchsten Berg Kolumbiens wurde als bester Hochschulfilm ausgewählt. „Just a normal Girl“von Vanessa Ugiagbe über Beschneidung, Zwangsheirat und Flucht aus Nigeria gewann bei den Amateuren, „Der Tatortreiniger – Sind Sie sicher?“von Arne Feldhusen und Mizzi Meyer in der Kategorie Bildung.