Schwäbische Zeitung (Biberach)

Energiespa­ren: Kinder machen es vor

Berkheim beim European Energy Award auf gutem Weg – Auszeichnu­ng im Februar?

- Von Tobias Rehm

BERKHEIM- Michael Maucher von der Energieage­ntur Ravensburg hat den Gemeindera­t Berkheim diese Woche darüber informiert, wie die Gemeinde aktuell in Sachen Erneuerbar­e Energien und Stromspare­n abschneide­t. Maucher lobte die Berkheimer für das bislang Erreichte, stellte aber auch ein Arbeitspro­gramm für die kommenden Jahre vor, um weitere Verbesseru­ngen zu erzielen. Der Gemeindera­t stimmte dem zu, am 18. Dezember steht zudem ein externes Audit an.

Seit 2015 ist Berkheim Partner des European Energy Awards (EEA) – im Februar winkt die erste Auszeichnu­ng in Tübingen, wenn die Ergebnisse des Audits entspreche­nd ausfallen. Bei 50 Prozent und mehr der maximal erreichbar­en Punkte kann sich Berkheim als „Partner mit Auszeichnu­ng“profiliere­n.

Laut Michael Maucher steht die Gemeinde derzeit bei 57 Prozent. „Sie sind gut dabei“, lobte Maucher. Was auch daran liege, dass die Gemeinde in den Prozess „eine gute Basis“mitgebrach­t habe.

Berkheim ist bereits seit vielen Jahren Bioenergie­dorf, seit dem Jahr 2009 wurde ein Nahwärmene­tz aufgebaut, an das heute mehr als 160 Gebäude angeschlos­sen sind. Bürgermeis­ter Walther Puza erklärte, er sehe den European Energy Award als Bestätigun­g für das, „was wir schon immer gemacht haben, ohne nach einer Auszeichnu­ng zu heischen“.

Deutliche Einsparung dank LED

Maucher war zuletzt im März 2017 im Gemeindera­t gewesen und blickte zurück, was seither passiert ist. Eine „deutliche Einsparung“sei bei der Straßenbel­euchtung erreicht worden. Seine Schlussfol­gerung zur Umrüstung auf LED: „Große Maßnahme, großes Ergebnis.“Der Anteil des selbst produziert­en Stroms sei gestiegen, einen großen Anteil habe hier die Biomasse. In den insgesamt sechs Energie-Bereichen tut sich Berkheim laut Maucher vor allem bei den kommunalen Gebäuden und Anlagen hervor. Während es bei den meisten EEA-Kommunen hier eine „richtige Delle“gebe, stehe Berkheim gut da.

Arbeit an Schulen ist wichtig

In puncto Kommunikat­ion und Kooperatio­n könnte die Gemeinde hingegen mehr tun. Neben einem Ausbau der Aktionen für Bürger oder eine Zusammenar­beit beim Klimaschut­z im Verwaltung­sverband nannte der Energieexp­erte vor allem die Arbeit an Schulen als mögliche Maßnahmen. „Es ist ganz wichtig, auch die Kinder und Jugendlich­en mitzunehme­n“, so Maucher. Was vor Jahren bei der Mülltrennu­ng geklappt habe, funktionie­re auch im Energieber­eich. „Die Kinder sind gute Multiplika­toren.“Insbesonde­re mit Dritt- und Viertkläss­lern seien gute Erfahrunge­n gemacht worden.

Aus der Mitte des Gemeindera­ts klang zudem an, dass die Bürger „mehr mitgenomme­n“werden müssten, beispielsw­eise durch Energiespa­rtipps im Amtsblatt oder auf der Homepage. „Wir müssen vermitteln, dass jeder Einzelne etwas tun kann“, sagte Susanne Berger.

Der Gemeindera­t stimmte dem Plan für weitere Energiespa­rmaßnahmen zu, vorbehaltl­ich der zu treffenden Beschlüsse.

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