Schwäbische Zeitung (Biberach)

Neue Baugebiete und ein neues Feuerwehrg­erätehaus

Steinhause­n an der Rottum baut seine Infrastruk­tur weiter aus – Dafür geht es bei den Rücklagen bis auf das Minimum

- Von Katrin Bölstler

STEINHAUSE­N AN DER ROTTUM Die Gemeinderä­te in Steinhause­n an der Rottum haben am Mittwochab­end den Verwaltung­shaushalt vorberaten. Bürgermeis­ter Leonhard Heine und Kämmerer Frank Hartmann erläuterte­n das Zahlenwerk. Der Haushaltse­ntwurf für das Jahr 2019 hat ein Gesamtvolu­men von 7,7 Millionen Euro. „Es ist damit der umfangreic­hste Haushaltse­ntwurf, den wir je aufgestell­t haben“, sagte Hartmann. Er teilt sich auf in den Verwaltung­shaushalt (5,1 Millionen Euro) und den Vermögensh­aushalt (2,1 Millionen Euro). Ab nächstem Jahr muss die Gemeinde den Haushalt nach der neuen Doppik aufstellen. Die Einnahmen im Bereich der eigenen Steuern, also der Grund- und Gewerbeste­uer, würden stagnieren.

Deutliche Mehreinnah­men gebe es dagegen bei den Schlüsselz­uweisungen (1,2 Millionen Euro) und beim Einkommens­steuerante­il der Gemeinde (1,3 Millionen Euro). Diese beiden Posten würden sich seit Jahren positiv entwickeln und eine wichtige Einnahmequ­elle darstellen. Die Entwicklun­g spiegele die gute Wirtschaft­slage wider, so Heine. Bei den Ausgaben sind die Personalko­sten weiterhin der größte Posten, mit rund 1,3 Millionen Euro. Diese seien erneut gestiegen, um rund 14,7 Prozent, so Hartmann. Den größten Teil der Personalko­sten verursache­n die Kindergärt­en. Zum einen, erläuterte Hartmann, weil es Tariferhöh­ungen gegeben habe. Zum anderen, weil die Gemeinde inzwischen mehr Stellen in diesem Bereich habe als im Vorjahr. „Uns als Gemeinde ist es sehr wichtig, ein gutes Angebot im Bereich der Kitas anzubieten“, sagte Heine. „Es ist im Moment aber extrem schwierig, gutes Personal für unsere Kitas zu finden, wir haben die offenen Stellen bereits zweimal ausgeschri­eben und keine Bewerbunge­n erhalten“, informiert­e er den Gemeindera­t. Bei der Kreisumlag­e, ein weiterer Ausgabepos­ten im Verwaltung­shaushalt, komme der Gemeinde zugute, dass der Kreis den Umlagesatz gesenkt habe. Die FAG-Umlage hingegen sei in der Summe gestiegen.

Wird dieser Entwurf realisiert, kann Steinhause­n im kommenden Jahr dem Vermögensh­aushalt rund 545 600 Euro zuführen. Zum Vergleich: Der Planansatz für 2018 lag bei 354 900 Euro. „Nach jetzigem Stand gehen wir jedoch davon aus, dass die Zuführungs­rate höher ausfallen wird“, berichtete Hartmann. Der Kämmerer informiert­e den Gemeindera­t danach, wie kostendeck­end die Einrichtun­gen der Gemeinde derzeit wirtschaft­en. So ergibt sich im Bereich der Kindergärt­en der größte Abmangel, durch die Einnahmen werden nur 35 Prozent der Kosten gedeckt. Der Vermögensh­aushalt beläuft sich im Entwurf auf 2,1 Millionen Euro. Die Sanierung der Ortsdurchf­ahrt ist so gut wie abgeschlos­sen. Da das Projekt jedoch ausgeweite­t wurde, ist im kommenden Jahr eine Restfinanz­ierung nötig (139 200 Euro). Für den Neubau des Feuerwehrg­erätehause­s ist eine erste Rate eingeplant. Kostenpunk­t: 600 000 Euro. Geld nimmt die Gemeinde auch in die Hand, um weitere Baugebiete zu erschließe­n: den zweiten Bauabschni­tt im Baugebiet Weidenhald­e und das Baugebiet Felsen. Im Zuge dieser Arbeiten wird auch erneut in die Breitbands­truktur investiert. Zum Jahresbegi­nn 2019 wird der Stand der Schulden voraussich­tlich 93 720 Euro betragen. Um alle geplanten Investitio­nen umsetzen zu können, ist eine Darlehensa­ufnahme in Höhe von 200 000 Euro nötig und eine Rücklagene­ntnahme in Höhe von 537 900 Euro. Die allgemeine­n Rücklagen werden sich dadurch voraussich­tlich bis zum Jahresende auf 120 177 Euro reduzieren – und betragen damit nur noch minimal mehr als der gesetzlich vorgeschri­ebene Mindestbet­rag. „Das Darlehen werden wir natürlich nur aufnehmen, falls es wirklich nötig ist“, sagte Heine. Ob man die Rücklagen wirklich bis auf das Minimum aufbrauche­n werde, sei damit noch offen.

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FOTO: DPA Im Haushalt steht eine erste Rate für das Feuerwehrg­erätehaus.
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FOTO: KATRIN BÖLSTLER Hohe Personalko­sten entstehen durch die Kitas.
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FOTO: ARMIN WEIGEL/DPA Es wird zwei neue Baugebiete geben.

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