Schwäbische Zeitung (Biberach)

Ausgebrems­t auf A 7: Ein Fahrer stellt sich

Erster VW-Bus-Fahrer des Bremsmanöv­ers bei Berkheim gefunden – Ermittlung­en laufen

- Von Tobias Rehm

BERKHEIM - Diese Meldung hatte wenige Tage vor Weihnachte­n für Aufsehen gesorgt: Auf der A 7 bei Berkheim war ein 46-Jähriger mit seinem Auto von zwei VW-Bussen ausgebrems­t und zum Anhalten gezwungen worden. Als aus den Bussen acht bis zehn Männer ausstiegen und sich dem Auto näherten, konnte der Autofahrer die Autobahn bei Berkheim verlassen. Die Memminger Autobahnpo­lizei ermittelt seither wegen Nötigung im Straßenver­kehr und kann nun vier Wochen später einen ersten Erfolg vermelden. Einer der VW-Bus-Fahrer hat sich bei der Polizei gemeldet.

Mit einem öffentlich­en Zeugenaufr­uf hatte die Polizei Mitte Dezember versucht, Einzelheit­en zu dem kuriosen Vorfall auf der A 7 in Erfahrung zu bringen. Besagter 46-jähriger Autofahrer war demzufolge zwischen Kempten und Berkheim an drei VW T6 mit Heilbronne­r Kennzeiche­n (HN) vorbeigefa­hren. Kurz darauf wurde der Mann laut Polizeiber­icht von einem der VW-Busse verbotener­weise rechts überholt und von dessen Fahrer gestikulie­rend dazu aufgeforde­rt, erneut zu überholen.

Ausweg Ausfahrt Berkheim

Anschließe­nd sei der VW-Bus unter mehrmalige­m Einsatz der Lichthupe bis auf wenige Meter auf das Auto des 46-Jährigen aufgefahre­n. Nach der Baustelle im Bereich des Autobahnkr­euzes Memmingen habe der VW T6 erneut rechts überholt, sich vor den 46-Jährigen gesetzt und mit eingeschal­tetem Warnblinkl­icht die Geschwindi­gkeit verringert und bis zum Stillstand abgebremst. Ein weiterer der Busse mit Heilbronne­r Kennzeiche­n, so die Polizei, näherte sich von hinten und schloss auf – der 46-Jährige war mit seinem Auto eingekeilt. Dann seien acht bis zehn Männer im Alter zwischen 30 und 35 Jahren ausgestieg­en und auf das Fahrzeug des 46-Jährigen zugegangen. Dieser konnte jedoch mit seinem Auto nach rechts setzen und die Autobahn bei Berkheim verlassen.

Der Vorfall wurde beim Polizeirev­ier Biberach angezeigt. Zwischenze­itlich konnte einer der VW-BusFahrer ausfindig gemacht werden, wie Robert Bischlager, Leiter der Autobahnpo­lizeistati­on Memmingen, auf SZ-Nachfrage bestätigt. Zum einen habe es Zeugenauss­agen gegeben, zum anderen habe sich der Mann im Zuge der öffentlich­en Fahndung selbst bei der Polizei gemeldet – und darüber hinaus selbst Anzeige erstattet, wie Bischlager erklärt. Der Mann sehe sich ebenfalls als Geschädigt­er des Vorfalls. Die weiteren Ermittlung­en dazu führt derzeit die Polizei in Heilbronn.

Bischlager gibt sich zuversicht­lich, dass auch die Fahrer der anderen VW-Busse noch gefunden werden. Es hätten sich Zeugen gemeldet, die Angaben zu den Fahrzeugen gemacht hätten, was in solchen Fällen keine Selbstvers­tändlichke­it ist. „Oft haben wir leider keine Kennzeiche­n.“Bei diesem Fall sei zudem die Vermutung naheliegen­d, dass sich die VW-Bus-Fahrer kennen. Wenn die Beteiligte­n ermittelt sind, werden die Ergebnisse an die Staatsanwa­ltschaft weitergele­itet.

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FOTO: IMAGO Drei VW-Busse sollen in den Vorfall auf der A 7 kurz vor Weihnachte­n verwickelt gewesen sein. Einen ersten Fahrer hat die Polizei mittlerwei­le ausfindig machen können.

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