Schwäbische Zeitung (Biberach)
Dynamik und Spaß am Spiel
Manchmal kann man sich ja auch mal eines Besseren belehren lassen. Trotz Winterwetter mit Schnee und
Eis war ein Besuch in der Biberacher PG-Halle angesagt. Auf dem Programm stand das Pokal-Viertelfinale des Handballverbands Württemberg bei den Frauen zwischen der TG Biberach und der HSG Leinfelden-Echterdingen. Einen Tag vorher hatte in Berlin die Handball-Weltmeisterschaft der Männer begonnen mit einem sehr guten Start der deutschen Mannschaft. Die Begeisterung für Handball war spätestens da wieder geweckt worden. So war die Lust groß, mal das Leistungsvermögen der Biberacherinnen zu überprüfen. Und siehe da: Es machte Spaß, der sehr jungen Mannschaft zuzuschauen und am Ende war der Berichterstatter offensichtlich trauriger als der Trainer über das Ausscheiden der TG. Vier Tore Vorsprung zehn Minuten vor Schluss reichten nicht, um das Spiel nach Hause zu schaukeln. Ähnlichkeiten mit dem Spiel des DHB-Teams gegen Russland sind nicht von der Hand zu weisen, auch wenn in der Berliner Arena doch deutlich mehr enttäuschte Gesichter auf der Platte zu sehen waren als ein paar Tage zuvor in Biberach.
Die Frauen der TG hatten ihre leider nur spärlich anwesenden Fans trotz der Niederlage mitgenommen. Auch weil sehr viel Dynamik und Spaß am Spiel bei der TG zu sehen war. Trainer Florian Nowack macht dort einen guten Job und trifft den richtigen Ton. Der aktuell vierte Platz in der Württembergliga Süd dürfte noch nicht das Ende der Fahnenstange sein. Daran gilt es zu arbeiten. Das Team weist einen guten Mix aus ganz jungen Spielerinnen und erfahrenen Akteuren auf. Beide Seiten profitieren voneinander. Abgehakt ist die Zeit, als die TG noch um den Klassenerhalt zittern musste. Das Team hat sich unter Nowack stabilisiert und weiterentwickelt. Auch deshalb wäre die Teilnahme am Pokal-FinalFour ein logischer Schritt gewesen. Die nächste Chance kommt bestimmt.
In der Kolumne „Einwurf“nimmt die „Schwäbische Zeitung“das Sportgeschehen in der Region etwas näher unter die Lupe. Lobend, kritisch, mit einem Augenzwinkern oder auch nur ganz nüchtern – so soll, so kann es dabei zugehen. Bei Fragen und Anregungen mailen Sie unter dem Betreff „Einwurf“an redaktion.sport.biberach@ schwaebische.de