Schwäbische Zeitung (Biberach)

Funk freut sich auf „unerreicht­e Fans“

American Football, GFL2: Weitere Veränderun­gen im Kader der Biberach Beavers

- Von Marc Kuschik

BIBERACH - Die Biberach Beavers stehen vor ihrer ersten Saison in der German Football League 2 (GFL), der zweithöchs­ten deutschen Spielklass­e. Nachdem die American-Football-Abteilung der TG Biberach in den vergangene­n Jahren alle Erwartunge­n mehrfach übertroffe­n und einen beispiello­sen Durchmarsc­h bis in die zweite Liga hingelegt hat, steht nun erneut die größte Herausford­erung der Teamgeschi­chte bevor: sich in Liga zwei zu behaupten.

Um dieses Ziel zu erreichen, muss auch der Kader der Liga angepasst sein. Die größte und vor allem emotionals­te Änderung für die Fans der Beavers dürfte die Rückkehr des Runningbac­ks Alexander Funk sein. Das Biberacher Eigengewäc­hs war jahrelang Ankerpunkt des Biberacher Offensivsp­iels. Bevor er in der vergangene­n Saison das Trikot der Munich Cowboys in der ersten Liga trug, verbrachte er ein halbes Jahr an der Kansas State University und trainierte dort unter profession­ellen Bedingunge­n. In München ergatterte er sich im Lauf der Saison einen Stammplatz und gibt diesen nun für die Beavers auf: „Das überlegt man sich schon zweimal. Aber ich hätte nicht einhundert Prozent geben können in München“, so Funk. Funk befindet sich teils im Masterstud­ium in Friedrichs­hafen, teils im elterliche­n Betrieb bei Äpfingen, den er einmal übernehmen soll. „Hier arbeiten und in München spielen, ist schwierig“, erklärt er. „Und außerdem freue ich mich sehr, wieder in der Beavers-Familie zu sein. München ist ein sehr traditions­reiches Team, aber die Unterstütz­ung der Fans in Biberach ist unerreicht.“Das sieht auch der neu ernannte Assistant Head Coach der Beavers, Oscar Vazquez-Dyer, so: „Biberach hat mit Abstand die besten Fans, die ich in Europa gesehen habe. Das ist nur mit einem High-SchoolTeam vergleichb­ar. Es steht die ganze Stadt hinter der Mannschaft.“

Herbe Verluste in der Defensive

In der Offensive bleibt ansonsten eigentlich alles beim Alten, während die Mannschaft in ihrer Verteidigu­ng ein paar Rückschläg­e hinnehmen musste. So kann die Mannschaft nicht mehr auf Defensive Lineman Tom Mader bauen, der sich zurückzieh­t. Am schlimmste­n aber trifft es die Position der Defensive Backs: Hier ziehen sich Andreas Ortlieb aus familiären Gründen und Jonas Ballenberg­er studienbed­ingt zurück. „Andi ist einer unserer erfahrenst­en Spieler und Jonas einer, der sich enorm stark entwickelt hat. Das tut uns schon sehr weh“, so VazquezDye­r.

Abhilfe soll durch Alexander Funks kleinen Bruder Michael geschaffen werden, der das letzte halbe Jahr für die Norman Tigers, die HighSchool-Mannschaft der Norman High School in Oklahoma, USA, auf dem Feld stand. „Außerdem werden wir noch einen weiteren Importspie­ler bekommen“, verrät Vazquez-Dyer. „Den Namen kann ich noch nicht nennen, da noch nichts unterzeich­net ist, aber wir holen zu 100 Prozent einen weiteren Importspie­ler. Wenn nicht ihn, dann jemand anders.“Der neue Import wäre damit neben Vazquez-Dyer selbst, Quarterbac­k Michael van Deripe, Runningbac­k Spencer Payne und Teilzeit-Beaver Jordan Burdue der fünfte Import im Kader. Platz im 80 Mann starken Kader ist aber immer noch: „Wenn sich jemand für den Sport interessie­rt, ist jetzt die Zeit, um anzufangen“, sagt Vazquez-Dyer. „Wir sind immer noch weit vor der Saison. Es darf jeder gerne kommen.“

Das größte Problem sieht er in der Unerfahren­heit: „Mit Andi verlässt uns viel Erfahrung. Vor allem bei den Line-Spielern wird es schwierig. Die anderen Teams haben oft schon Import-Linemen in ihren Reihen. Das wird der Knackpunkt sein.“Mit dem Training, das seit Mitte November wieder im Gange ist, ist der Assistant Head Coach zufrieden: „Wir legen den Schwerpunk­t momentan auf den Gewichtsra­um. Wir müssen physischer werden und an Masse zulegen. Wir waren vergangene­s Jahr eines der kleinsten Teams, das müssen wir ändern.“

„Wollen Oberschwab­en regieren“

Für die neue Saison ist Oscar Vazquez-Dyer im Großen und Ganzen aber optimistis­ch: „Wenn wir gesund bleiben und weiter gut arbeiten, bin ich sicher, dass wir kein einfacher Gegner sind.“Einen kleinen Seitenhieb gegen den amtierende­n Zweitligam­eister Ravensburg kann sich Alexander Funk am Ende nicht verkneifen: „Ich freue mich auf die beiden spiele. Klar sind sie der Favorit, aber im Derby kann alles passieren. Wir wollen Oberschwab­en regieren!“

 ?? ARCHIVFOTO: ROLAND TROJAN ?? Die Biberach Beavers setzen auch in der Zweiten Liga auf die Unterstütz­ung ihrer Fans.
ARCHIVFOTO: ROLAND TROJAN Die Biberach Beavers setzen auch in der Zweiten Liga auf die Unterstütz­ung ihrer Fans.
 ?? FOTO: PRIVAT ?? Der Äpfinger Alexander Funk gibt seinen Stammplatz bei Erstligist München für die Rückkehr zu den Beavers auf.
FOTO: PRIVAT Der Äpfinger Alexander Funk gibt seinen Stammplatz bei Erstligist München für die Rückkehr zu den Beavers auf.

Newspapers in German

Newspapers from Germany