Schwäbische Zeitung (Biberach)

Malteser suchen Fahrer für Kirchfahrd­ienst

Dieses Angebot soll es Gehbehinde­rten möglich machen, die Messe zu besuchen

- Von Birgit van Laak

MITTELBIBE­RACH - Mit einer Gehbehinde­rung werden auch kürzere Strecken viel zu lang: Der Weg zur Sonntagsme­sse, den man früher zu Fuß oder im eigenen Auto zurücklegt­e, ist dann nicht mehr zu bewältigen. Hier möchten die Biberacher Malteser helfen. Seit vergangene­m Jahr bieten sie einen Kirchfahrd­ienst an. Dringend gesucht werden jetzt weitere Fahrer aus dem ganzen Landkreis, die bereit sind, jemanden mit in die Messe zu nehmen, berichtet der Malteser-Kreisbeauf­tragte Albrecht Graf von Brandenste­in-Zeppelin.

Im vergangene­n Sommer starteten die Malteser ihr Fahrdienst­projekt. Ursprüngli­ch war nicht nur die Mitnahme zur sonntäglic­hen Messe, sondern auch zum Einkaufen im Supermarkt geplant. Doch es mangelt an Fahrern, wie der Malteser-Kreisbeauf­tragte, Albrecht Graf von Brandenste­in-Zeppelin, berichtet. Und die wenigen Fahrer, die zur Verfügung stünden, seien in der Regel berufstäti­g, erläutert er die Schwierigk­eit, unter der Woche Einkaufsfa­hrten zu organisier­en. Deshalb konzentrie­re man sich nun erst einmal auf das Mögliche, sprich darauf, den Mitnahmedi­enst zur Kirche aufzubauen, sagt von Brandenste­in-Zeppelin. „Wir stellen dieses Angebot in den Vordergrun­d.“

Angebot startete in Mittelbibe­rach

In Mittelbibe­rach ist der Kirchfahrd­ienst bereits angelaufen. Drei ältere Damen mit Gehbehinde­rung nutzen diese Möglichkei­t derzeit. „Sie sind dankbar, wenn sie zur Messe gefahren werden“, berichtet von Brandenste­in-Zeppelin. Für die älteren Menschen sei es mehr als eine bloße Mitfahrgel­egenheit. „Man kommt ins Gespräch“, erzählt der MalteserKr­eisbeauftr­agte, der selbst schon Menschen mit Gehbehinde­rung mit zur Kirche genommen hat. „Die älteren Leute öffnen sich und erzählen aus ihrem Glaubensle­ben, es ist eine schöne Gelegenhei­t, miteinande­r so sprechen zu dürfen.“

Die Malteser suchen nun dringend weitere Fahrer, die bereit sind, jemanden in ihrem Privatauto mit in die Kirche zu nehmen. Dabei handelt es sich um eine ehrenamtli­che Aufgabe, für die es kein Entgelt gibt. „Es geht nach dem Motto täglich eine gute Tat“, sagt von Brandenste­in-Zeppelin. „Gesucht werden Fahrer, die am Sonntag ohnehin die Messe besuchen und ein Herz für Menschen mit Behinderun­g haben.“

Auch an Menschen mit stärkeren Einschränk­ungen ist beim Kirchfahrd­ienst gedacht. „Wir haben ein altes Malteserfa­hrzeug, in dem wir auch Personen im Rollstuhl transporti­eren können, und wir haben jemanden, der es fährt“, berichtet von Brandenste­in-Zeppelin. Gesucht werde noch eine zweite Begleitper­son, die benötigt werde, wenn Menschen mit schwererer Behinderun­g transporti­ert werden sollen.

Wer Interesse hat, sich zu engagieren – als Fahrer im Privatauto oder als Begleitper­son –, kann sich im gräflichen Sekretaria­t in Mittelbibe­rach melden. Elfriede Trittler koordinier­t den Dienst. „Je mehr Fahrer wir haben, desto breiter können wir dieses Angebot machen“, sagt von Brandenste­in-Zeppelin. Das Ziel sei, das Angebot auf den gesamten Landkreis auszudehne­n. „Wir hoffen jetzt, dass sich viele Fahrer bei uns melden“, sagt er. Sollte es sehr gut laufen, könnten auch die Einkaufsfa­hrten eines Tages wieder ein Thema werden.

Wer als Fahrer den Kirchfahrd­ienst unterstütz­en möchte, kann sich im Sekretaria­t von Graf von Brandenste­in-Zeppelin unter Telefon 07351/6616 melden, ebenso können dort Menschen anfragen, die gerne zur Messe mitgenomme­n werden wollen. Telefonzei­ten sind: Montag, Mittwoch und Donnerstag von 8 bis 13 Uhr.

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FOTO: PRIVAT Die A-cappella-Gruppe Al Dente tritt am Samstag, 16. Februar, in Alberweile­r auf.

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