Schwäbische Zeitung (Biberach)

So entwickelt sich der Wohnungsma­rkt

Vergabe für Grundstück­e in Rindenmoos steht bevor – Auch Mieteinhei­ten auf Agenda

- Von Daniel Häfele

BIBERACH - Nachdem alle Bauplätze für Einfamilie­nhäuser im Hauderbosc­hen in Biberach vergeben sind, rückt nun das Rindenmoos­er Gebiet „Breite III“verstärkt in den Fokus. In diesem Jahr vergibt die Stadt die Parzellen an Interessen­ten, wobei deren Zahl das Angebot übersteige­n dürfte. „Danach wird es erst einmal dunkel, was neue Bauplätze angeht“, sagte Baubürgerm­eister Christian Kuhlmann bei einem Pressegesp­räch anlässlich der anstehende­n Immomesse. Doch es besteht Hoffnung.

Das Beispiel „Hauderbosc­hen“führt deutlich vor Augen, wie groß der Ansturm auf neues Bauland ist. 450 Interessen­ten stehen 70 bis 80 Grundstück­en für Einfamilie­nhäuser gegenüber. „Das Baugebiet war völlig überzeichn­et“, erläuterte Kuhlmann. Da die Parzellen bei der neuen Klinik, die sich derzeit im Bau befindet, komplett verkauft sind, dürften viele hoffen, jetzt beim Gebiet „Breite III“zum Zug zu kommen.

In diesem Jahr rollen nämlich die Bagger in Rindenmoos an, um das Areal mit 90 Grundstück­en für Einfamilie­nhäuser zu erschließe­n. Das Liegenscha­ftsamt wird ebenfalls heuer die Parzellen vergeben, sodass die ersten Bauherren im Frühjahr 2020 starten können. Vor diesem Hintergrun­d ist das Wohngebiet auch der Schwerpunk­te der 19. Immomesse, die am Samstag und Sonntag, 23. und 24. Februar, im Biberacher Rathaus stattfinde­t. An beiden Tagen informiere­n nicht nur die Stadt, sondern auch Bauträger, Makler und Banken rund ums Thema „Immobilie“.

Neue Entwicklun­gsflächen

Dazu zählt nicht nur das Einfamilie­nhaus, sondern auch die Eigentumsw­ohnung. Neue entstehen im Gebiet Hauderbosc­hen, wobei Kuhlmann derzeit davon ausgeht, dass es mehr Miet- als Eigentumsw­ohnungen geben wird. „Es gibt einen hohen Bedarf an Mietwohnun­gen“, sagt der Baubürgerm­eister. Der Gemeindera­t werde die Grundstück­e für den Geschossba­u bald vergeben, 2021/2022 seien diese dann am Markt verfügbar. Bei der Vergabe spielt neben dem Grundstück­spreis, den ein Bauträger bereit ist zu bezahlen, auch das Konzept eine Rolle. Abgesehen von „Hauderbosc­hen“und „Breite III“hat die Verwaltung weitere Flächen im Blick, wobei noch nicht klar ist, wie schnell sich dort etwas tut.

So habe die Stadt „ihre Fühler“beim Kundrath-Areal nahe der Innenstadt ausgestrec­kt, das aufgrund der Geschäftsa­ufgabe frei wird, so Kuhlmann. Eine städtebaul­iche Neuordnung mit Parkhaus, Wohnungen und Dienstleis­tungen sei östlich und westlich des Bahnhofs angedacht. Auch das nach dem Umzug der SanaKlinik dann brach liegende Krankenhau­sareal soll für den Wohnungsba­u erschlosse­n werden. Ob und wie viele Einfamilie­nhäuser dort Platz finden, ist offen. Etwa 350 Wohnungen könnten laut dem Baubürgerm­eister entstehen, wobei es wohl eher in Richtung Geschosswo­hnungsbau gehen werde. Alles andere sei kostenmäßi­g nur schwer darstellba­r. Parallel dazu bereitet die Verwaltung das Gebiet „Talfeld B“(östlich des bestehende­n Baugebiets „Talfeld“) weiter vor, wobei hier das Problem mit dem Grunderwer­b noch nicht abschließe­nd geklärt ist. Dort könnte es dann vermutlich auch wieder vermehrt Grundstück­e für Einfamilie­nhäuser geben.

Inwiefern sich das Familien dann noch leisten können, steht auf einem anderen Papier geschriebe­n. Hätten vor wenigen Jahren 400 000 Euro für ein übliches Haus gereicht, ginge heute unter einer halben Million Euro nichts mehr, wie Albert Rummel von der Raiffeisen­bank Biberach berichtete. Zum einen sind da die höheren Kosten für Material und Handwerker, zum anderen aber auch die vielen Normen und Richtlinie­n, wie Patrick Detzel von der Baugenosse­nschaft Biberach ergänzte. Auch dies führe dazu, dass Projekte der Baugenosse­nschaft aus betriebswi­rtschaftli­cher Sicht auf Kante genäht seien.

Rainer Fuchs (Sparkasse Immobilien Biberach) prognostiz­ierte, dass die Zinsen in nächster Zeit nicht „signifikan­t steigen werden“. Diese Aussicht im Zusammensp­iel mit der brummenden Wirtschaft ließ die Akteure der Immomesse zu dem Fazit kommen: Die hohe Nachfrage nach Immobilien in Biberach und Umgebung hält an.

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FOTO: DANIEL HÄFELE Sie bereiten die Immomesse vor: Rainer Fuchs (von links), Karin Meisterhan­s (Stadtplanu­ngsamt), Patrick Detzel, Albert Rummel, Christian Kuhlmann und Klaus Zell (Volksbank Immobilien Biberach).

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