Schwäbische Zeitung (Biberach)
BSBZ feiert seinen „bunten Abend“mit 200 Gästen
Schüler veranstalten ein Programm, das graue Tage und miese Laune vertreibt
RISSEGG (sz) - In der Neuen Aula des Bischof-Sproll-Bildungszentrums (BSBZ) in Rißegg hat kürzlich der sogenannte bunte Abend der Klassen fünf bis zwölf stattgefunden. Zahlreiche Schüler aller Schularten begeisterten die Zuschauer mit Film, Musik, Tanz und Theater.
Zum Auftakt betraten zwei junge Musiktalente mit einer Konzertetüde von Alexander Goedicke die Bühne. Niklas Sontheimer an der Trompete und Julius von Lorentz am Klavier. Wider Erwarten erfüllten an diesem dunklen Winterabend statt eines melancholisch verträumten Konzertstücks fröhlich-heitere Töne den Raum. Das gekonnte, fast schon mühelos wirkende Spiel der beiden Musiker ließ an die sommerliche Leichtigkeit des Lebens denken. Für die etwa 200 Zuhörer eine sehr gelungene Eröffnung des Abends.
Als Nächstes betrat Kommissar Zufall, Reiner Zufall (Mike Borchert), die Bühne. Oder, besser gesagt, fläzte gelangweilt auf dieser herum, bis ihn ein Telefonanruf aus seiner Lethargie riss. Die Bäckerin Frau Metzger (Isabell Degraf) hatte zusammen mit der Wirtin (Selina Zell) seltsame Dinge aus ihrem Heimatdorf zu berichten. Beunruhigende Vorgänge, die der dringenden Ermittlung eines erfahrenen Kommissars bedurften. Aufgebracht schilderten sie Herrn Zufall, dass sich die Menschen in ihrem Dorf verändern würden. Bunte Wäschestücke von den Leinen seien gestohlen worden, buntes Kinderspielzeug wäre entwendet worden, jemand hätte die Köpfe der Blumen abgeknickt und überhaupt alles, das Farbe mit sich brächte, würde nach und nach auf mysteriöse Weise verschwinden. Man vermute, dass vielleicht zwei gelangweilte Jugendliche, die sich den Alltag zu gerne mit lustigen Späßen versüßen, für das Mysterium verantwortlich seien: Nerv (Sophie Scherübl) und Säge (Niké Friedl). Am Abend würde sich das Dorf wegen der Angelegenheit im Wirtshaus treffen.Der Herr Zufall solle doch dazukommen. Wehmütig gedachte der Kommissar seines erhofften Abends auf dem Sofa vor dem Fernseher und machte sich auf ins besagte Dorf.
Der Vorhang fiel. Im Wirtshaus trafen die Bürgermeisterin (Jana Morlok) und das übliche Dorfpersonal auf Kommissar Zufall. Nerv und Säge lauschten versteckt. Die Geschehnisse im Dorf beunruhigten alle Anwesenden. Es herrschte Ratlosigkeit unter den Gästen. Doch dann erinnerte sich jemand an den Waldschrat, der draußen vor dem Dorfe allein im Wald lebte. Alle waren sich einig, das ist ein Fall für Kommissar Zufall den Verdächtigen zu entlarven. Derweil brachen Nerv und Säge auf, den armen Waldschrat zu warnen. Fühlten sie sich ihm doch nahe im Club der zu Unrecht Verdächtigten.
Am Ende sollte der skeptische Kommissar Reiner Zufall Recht behalten, dass weder der Waldschrat noch die spitzbübischen Mädchen für die Verursachung der farblosen Tristesse im Dorf verantwortlich waren. Dahinter steckte die „Miese Gesellschaft“, Miss Mean (Pauline Bleicher), Madame Malaise (Johanna Greiner), Miss Gelaunt (Alina Ott), Miss Gunst (Johanna Kasulke), Miss Verständnis (Charlotte Blumenthal), Griesgram (Lina Wieland) und Gräulich (Emilia Wahl) die im wahrsten Sinne des Worts jegliche Farbe aus dem Leben der Dorfbewohner gesaugt hatten.
Schüler schreiben eigene Songs
Und was hilft letzten Endes, um graue Tage, miese Stimmungen und düstere Gedanken zu vertreiben? Dem Zufall kam die rettende Idee: ein bunter Abend in Form einer Party.
Nach der Theateraufführung setzte die Tanz-AG das bunte Treiben auf der Bühne durch eine gelungene Choreografie fort. Kunterbunte Jugendliche, die „Fantastischen 16“, beeindruckten schwer durch ihre Leichtigkeit in puncto Hebefiguren und ihrem Spaß an der Bewegung.
Zum Schluss zeigten die neunten und zehnten Klassen der Realschule einige Videos, die während zwei Musikprojekten entstanden waren. Klasse neun hatte die Aufgabe, Videoclips, untermalt von klassischer Musik, zu produzieren, die Jugendlichen der zehnten Klassen probierten sich im Songwriting mit Ukulelenbegleitung aus. Diese Clips sind mit so viel Kreativität, Witz und Humor entstanden, dass zu hoffen bleibt, dass sie den Erschaffern auch noch nach Jahren immer wieder ein Lächeln auf die Lippen zaubern werden.