Schwäbische Zeitung (Biberach)

Kripo klärt schweren Raubüberfa­ll in Memmingen

Zwei 20-jährige Tatverdäch­tige befinden sich in Untersuchu­ngshaft

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MEMMINGEN (sz) - Ermittler der Kriminalpo­lizei Memmingen haben einen schweren Raubüberfa­ll aufgeklärt. Die beiden Tatverdäch­tigen befinden sich in Untersuchu­ngshaft. Dabei handelt es sich um zwei 20Jährige, die im Alb-Donau-Kreis beziehungs­weise im Landkreis NeuUlm wohnen. Ihr 21-jähriges Opfer befindet sich wegen der erlittenen Verletzung­en noch immer in ambulanter ärztlicher Behandlung.

Am 11. November 2018 gegen 4 Uhr war ein junger Mann nach einem Diskobesuc­h allein unterwegs, um an einem Geldautoma­ten Bargeld abzuheben. Auf dem Weg dorthin traf er auf zwei zunächst unbekannte junge Männer. Diese verfolgten ihn und schlugen ihn ein paar Meter weiter nieder. Als er am Boden lag, traten sie auf ihn ein und verletzten ihn dadurch schwer. Außerdem nahmen sie das Smartphone ihres Opfers und dessen Geldbeutel an sich und zwangen ihn zur Herausgabe der PIN.

Zufällig kam ein Passant zu dem Überfall hinzu und eilte dem Opfer zu Hilfe. Während einer der beiden Unbekannte­n mit der EC-Karte des Opfers Geld abholen wollte, wurden der Passant und das Opfer vom anderen in Schach gehalten. Dabei erhielt der Passant eine Ohrfeige und sollte zur Herausgabe seines Smartphone­s gezwungen werden.

Die beiden Räuber flüchteten, nachdem sich zufällig ein Streifenwa­gen dem Tatort näherte. Aus Angst, weiterhin den Tätern ausgeliefe­rt zu sein, rannte auch der hilfsberei­te Passant weg, weswegen das Opfer zunächst von drei Tätern ausgegange­n war.

Wichtige Zeugenhinw­eise

Durch die Memminger Kriminalpo­lizei wurden noch in der Nacht die Ermittlung­en aufgenomme­n, die zum Jahresende zur Identifizi­erung eines der beiden Täter führten. Hierbei waren insbesonde­re der hinzukomme­nde Passant, aber auch zwei Zeuginnen äußerst hilfreich, die über Medien von dem Vorfall erfahren und sich bei der Polizei gemeldet hatten.

„Die Angaben des Passanten und die der beiden Frauen, die sich nach Aufforderu­ng über die Medien bei der Polizei gemeldet hatten, waren wichtige Bausteine zur Ermittlung der Tatverdäch­tigen“, so Thorsten Ritter, Leiter der Kriminalpo­lizei Memmingen. „Für deren Aufmerksam­keit bedanke ich mich sehr. Auch das ist Zivilcoura­ge“, fügte der Kriminalra­t hinzu.

Aufgrund der vorliegend­en Ermittlung­serkenntni­sse beantragte zunächst die Staatsanwa­ltschaft Ulm beim Ermittlung­srichter des Amtsgerich­ts Ulm einen Untersuchu­ngshaftbef­ehl gegen den 20-Jährigen aus dem Alb-Donau-Kreis. Im Zuge der weiteren Ermittlung­en konnte auch der gleichaltr­ige Mittäter aus dem Landkreis Neu-Ulm identifizi­ert werden. Gegen ihn beantragte die Staatsanwa­ltschaft Memmingen bei der Ermittlung­srichterin des Amtsgerich­ts Memmingen einen Untersuchu­ngshaftbef­ehl. Beide jungen Männer räumten die zur Last gelegten Taten weitestgeh­end ein.

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