Schwäbische Zeitung (Biberach)

Ins Thema Digitalpak­t kommt Bewegung

Verhandlun­gen zwischen Bund und Ländern bringen eine Annäherung

- Von Sabine Lennartz und AFP

BERLIN - „16 Länder. Ein Ergebnis. Für Deutschlan­d. Für Europa.“Das steht auf dem meterlange­n großen roten Reklameban­d am Gitter des Bundesrats­gebäudes in Berlin. Doch ganz so einfach ist es zur Zeit nicht.

In den Verhandlun­gen zwischen Bund und Ländern über den Digitalpak­t gibt es offensicht­lich Annäherung­en, aber noch keinen Durchbruch. Mit dem Digitalpak­t will der Bund den Ländern fünf Milliarden Euro für eine bessere digitale Ausstattun­g an Schulen geben. Voraussetz­ung dafür ist nach Ansicht des Bundes eine Grundgeset­zänderung. Umstritten war im Gesetz eine Formulieru­ng, dass der Bund Zahlungen an die 50-prozentige Beteiligun­g der Länder knüpft Das sollte noch nicht für den Digitalpak­t, wohl aber für künftige Zahlungen zum Beispiel im Wohnungsba­u gelten.

Nach drei Sitzungen der Arbeitsgru­ppe steht nun ein Konzept, das die umstritten­e Verknüpfun­g an Zahlungen der Länder dahingehen­d auflöst, dass die Bundesmitt­el als zusätzlich­e Gelder gezahlt werden zu dem, was die Länder ohnehin machen. Die fünf Milliarden Euro vom Bund dürfen für die IT-Infrastruk­tur an den Schulen, aber auch für zeitweilig­e Ausbildung­skräfte oder ITManager verwendet werden.

In Berlin rechnet man damit, dass sich der Vermittlun­gsausschus­s bei seiner nächsten Sitzung am 20. Februar einigt und dann das Ganze im nächsten Bundesrat am 15. März verabschie­det werden könnte. „Die Stimmung ist zuversicht­lich“, sagt der Parlamenta­rische Geschäftsf­ührer der SPD-Fraktion, Carsten Schneider. Strittig ist noch die Frage der Kontrolle, ob nun die Länder wirklich die Mittel für Bildung einsetzen. Erhebungen durch den Bund finden die Länder schwierig, sie wollen nicht als nachgeordn­ete Behörden dastehen.

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