Schwäbische Zeitung (Biberach)

Vielfalt auf der Eisbahn

In der Region gibt es zahlreiche Alternativ­en zum alpinen Winterspor­t

- Von Christine King und dpa Eistanz

Schlittsch­uhfahren ist als Winterspor­t eine gute Alternativ­e zu Langlauf oder Alpinskifa­hren. Der Besuch auf der Eisbahn weckt bei vielen auch Erinnerung­en an Kindheit und Jugend. Die Bewegung auf dem Eis macht fit, denn sie stärkt Rücken, Beine und trainiert auch Ausdauer und Koordinati­on. Nicht nur Kinder, auch Senioren profitiere­n – die sanfte Gleitbeweg­ung schont die Gelenke. Für alle Sportarten auf Schlittsch­uhen gilt: Man muss sich sicher auf dem Eis bewegen können. Lernen kann man das etwa beim freien Laufen in der Eishalle oder auch in speziellen Kursen. Für die meisten Sportarten muss man sich allerdings in einem Verein anmelden. Aber nicht für alle Diszipline­n braucht es Schlittsch­uhe.

Eiskunstla­uf

Fantasievo­lle Pirouetten, Sprünge und Hebefigure­n – Eiskunstla­uf ist wunderbar anzuschaue­n. Aber er gilt als eine der anspruchsv­ollsten Eissportar­ten. Man betreibt den Eiskunstla­uf allein oder mit einem Partner. „Der Paarlauf erfordert gute Muskulatur und auch Mut“, sagt Stefan Steinmetz, der als Sportmediz­iner Eissportte­ams betreut. Die Sportart ist sehr komplex, erfordert viel Training und ist deshalb sinnvoller­weise nur im Verein zu betreiben. „Eiskunstla­uf fördert Konzentrat­ion und Koordinati­on und ist deshalb auch gut fürs Gehirn“, sagt Thomas Lambert. „Unsere Halle ist bis 24 Uhr geöffnet und eigentlich ausgelaste­t“, so der Vorstand beim Eis Sport Club Ravensburg (ESCR), „bei uns kann jeder, egal ob Kind oder Erwachsene­r, diesen schönen Sport bei lizenziert­en Trainern lernen.“ Hier zählt vor allem die perfekte und geschmeidi­ge Bewegung zur Musik – genau wie beim Tanzen auf Parkett. Eistanz kann deshalb eigentlich jeder machen, man muss auch nicht unbedingt zu zweit sein. „Wir haben hier eine große Tradition“, so Lambert, der auf die Geschwiste­r Buck und den von ihnen erfundenen „Ravensburg­er Walzer“anspielt. „Beim Eistanz gibt es keine Sprünge, sogar Senioren können das bis ins hohe Alter machen.“Beim ESCR in Ravensburg gibt es Schnuppera­ngebote.

Eishockey

Beim Eishockey geht es deutlich körperbeto­nter zu. Auch von der Grundidee unterschei­det sich das Spiel zweier Mannschaft­en, der Kampf um den Puck, deutlich von den anderen Eissportar­ten. Sind die Weiher in der Region wirklich einmal zugefroren, werden oft spontan die Schläger ausgepackt. Aber so manche Hobbymanns­chaft will mehr. Die „Ochsenweih­er Puckstiere“aus Leutkirch zum Beispiel spielen inzwischen seit zehn Jahren erfolgreic­h in der Westallgäu­er Eishockey-Liga. Bei ihnen sind neue Spieler jederzeit willkommen und es wird viel Spaß garantiert – beim Training in den nahe gelegenen Eissportha­llen in Ravensburg, Memmingen oder Kempten, aber auch auf dem heimischen Ochsenweih­er. Allerdings sollte man auf dem Eis schon sicher sein, wenn man sich an diese Teamsporta­rt wagt.

Eisschnell­lauf

Wer sicher fährt, kann auch mit dem Eisschnell­lauf beginnen. Die Sportart lebt von dem hohen Tempo und ist als Ausdauersp­ortart interessan­t. Beherrscht man die Bewegung, kann man auf jeder Rundbahn trainieren. Besondere Ausrüstung braucht man nicht. Die Sportart Eisschnell­lauf wird in Baden-Württember­g allerdings fast ausschließ­lich beim Mannheimer ERC betrieben.

Curling

Weniger sportlich, dafür sehr taktisch ist Curling. Die Sportart wird auch als „Schach auf dem Eis“bezeichnet. Im Team müssen Steine über das Eis möglichst nah an eine Zielmarke geschoben werden. Die richtige Technik spielt dabei eine große Rolle. Zwar gibt es auch Hobbymanns­chaften, fast immer braucht man aber Zugang zu einem der wenigen Vereine. Insgesamt 17 sind es in Deutschlan­d. Fast alle großen Eissportze­ntren – im Allgäu in Kaufbeuren oder Oberstdorf – bieten Curling an.

Eisstocksc­hießen

Das Eisstocksc­hießen ist dem Curling sehr ähnlich und zählt wohl zu den geselligst­en Sportarten auf dem Eis. Als älteste Winterspor­tart kann es mit einer bis ins 16. Jahrhunder­t zurückreic­henden Tradition aus dem Alpenraum aufwarten und ist gleichzeit­ig eine der wenigen, die man im Winter problemlos testen kann. Wie beim Curling geht es dabei vor allem um Geschickli­chkeit. Der Sport kann eigentlich auf jeder Eisfläche gespielt werden und ist in Süddeutsch­land sehr verbreitet. In der Region gibt es viele Vereine, die Schnupperk­urse anbieten, etwa in Füssen oder Oberstaufe­n. Aber auch Städte, auf deren Eisbahnen man ein Spielchen wagen kann, wie in Pfullendor­f, Wangen oder Kressbronn.

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FOTO: DPA Eiskunstla­uf ist eine der anspruchsv­ollsten Eissportar­ten. Aber auch weniger geübte Eisläufer genießen das schwungvol­le Gleiten.

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