Untiefen des Liebeslebens

Wellness für Paare (Fr.,

Arte, 20.15 Uhr) – Wozu braucht es noch Drehbücher? Diese zehn Schauspieler haben bewiesen, dass es auch ohne geht. Von Regisseur Jan Georg Schütte bekamen sie keine Texte, sondern nur ihren Rollencharakter vorgesetzt. Impro-Theater war angesagt, und sie meisterten ihre Aufgabe bravourös, sogar mit Tiefgang.

Doch zurück auf Anfang: Fünf Paare checken in einem WellnessHotel ein. Zum Angebot gehört dort nicht nur das übliche Wohlfühlprogramm mit Sauna und Massage, sondern auch ein Gespräch mit einem Paartherapeuten. Allerdings halten alle dieses Gründeln in ihren Seelentiefen für unnötig, da ihre Zweierbeziehungen doch stabil seien! Irrtum. Bei den Gesprächen auf der Couch brechen ernsthafte Konflikte auf. Obsessiver Kinderwunsch, Erektionsstörungen, Seitensprünge, berufliche Pleiten – alles kommt auf den Tisch und je nach Typ reagieren sie: in sich gekehrt wie Malte (Bjarne Mädel), heulend wie Nina (Anneke Kim Sarnau), fliehend wie Maren (Katharina Marie Schubert), schuldbewusst wie Heinz-Peter (Michael Wittenborn), nüchtern wie Therese (Anke Engelke), verbittert wie Michaela (Gabriela Maria Schmeide), ehrlich wie Thomas (Sebastian Blomberg), dankbar wie Dirk (Martin Brambach), enttäuscht wie Kasa (Magdalena Boczarska) und erleichtert wie Jan Erik (Devid Striesow). Starke Tour durch die Untiefen des Liebeslebens.