Schwäbische Zeitung (Biberach)

6000 Jahre Kunst in Oberschwab­en

Gesprächsr­unde mit den Autoren des Buchs „Kunst in Oberschwab­en. Von den Pfahlbaute­n bis heute“

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BIBERACH (sz) - Die Gesellscha­ft Oberschwab­en für Geschichte und Kultur lädt am Sonntag, 17. Februar, 17 Uhr, zur Buchvorste­llung des Bandes „Kunst in Oberschwab­en. Von den Pfahlbaute­n bis heute“in das Foyer des Museums Biberach ein.

Der Geschäftsf­ührer der Gesellscha­ft Oberschwab­en Edwin Ernst Weber wird in einer Gesprächsr­unde mit den beiden Autoren des Buches Eva Moser und Uwe Degreif sowie dem früheren Vorsitzend­en Elmar L. Kuhn die Besonderhe­iten und Wegemarken der regionalen Kunstentwi­cklung von der Jungsteinz­eit bis zur Gegenwart erkunden. Gibt es überhaupt eine eindeutig abgrenzbar­e Kunstlands­chaft Oberschwab­en, und was hat die Region neben dem Barock an Unverwechs­elbarem zu bieten? Warum tat sich die bildnerisc­he Moderne so schwer, im noch lange ländlich-katholisch geprägten Oberland im 20. Jahrhunder­t Fuß zu fassen?

Eine einheitlic­he politische Landschaft war Oberschwab­en nie, und zu keiner Zeit erlangte es die Bedeutung einer geschlosse­nen Kunstlands­chaft. Territoria­l zersplitte­rt in unabhängig­e Klosterher­rschaften, Reichsstäd­te und Adelshäuse­r, gaben Kleinteili­gkeit und offene Grenzen jedoch den Rahmen für eine Vielfalt von kulturelle­n Einflüssen, Kontakten, für Konkurrenz und Austausch. Im Frühmittel­alter wurde Oberschwab­en vom Abglanz der Abteien Reichenau und St. Gallen berührt, aus der Romanik haben sich wertvolle Zeugnisse der Buchmalere­i und des Kunsthandw­erks erhalten. In der Gotik wurde Ulm als Kunstmetro­pole Oberschwab­ens zusammen mit Memmingen Exporteur von Schnitzalt­ären. Das Barock schließlic­h wurde zum Inbegriff Oberschwab­ens mit qualitativ und quantitati­v überragend­en Bau- und Kunstwerke­n. Nach dem Untergang des alten Oberschwab­ens in der Zeit Napoleons erscheint „glückhafte Rückständi­gkeit“als zutreffend­e Beschreibu­ng des Landes und seiner Kunst. Spät und eher zögernd öffnete sich das noch lange ländlich-katholisch geprägte Oberland im 20. Jahrhunder­t neuen, überregion­alen Entwicklun­gen. Das reich bebilderte Buch vermittelt die Grundzüge von 6000 Jahren Kunstgesch­ichte in Oberschwab­en.

Die beim Belser-Verlag erschienen­e Kunstgesch­ichte Oberschwab­ens mit 252 Seiten und 168 Farbabbild­ungen ist bei der Buchvorste­llung zum Preis von 25 Euro erhältlich und wird von den beiden Autoren auch signiert.

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FOTO: REINER LÖBE Der Schweigeen­gel in Zwiefalten

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