Schwäbische Zeitung (Biberach)
SZ-Aktion hilft zehnfach im Raum Biberach
Hilfsprojekte aus der Region erhalten insgesamt 30 000 Euro aus der SZ-Weihnachtsaktion
BIBERACH - Zehn Hilfsprojekte aus dem Verbreitungsgebiet der „Schwäbischen Zeitung Biberach“erhalten für ihre Arbeit insgesamt 30 000 Euro aus dem Spendentopf der SZ-Weihnachtsaktion „Helfen bringt Freude“. In den Räumen der „Schwäbischen Zeitung“fand am Donnerstagabend die symbolische Spendenübergabe statt, bei der auch Neues über die einzelnen Hilfsprojekte zu erfahren war.
Ludger Möllers, der bei der „Schwäbischen Zeitung“die gesamte Spendenaktion koordiniert, berichtete zunächst von den beiden jesidischen Flüchtlingscamps im Nordirak, die die Zeitung seit einigen Jahren unterstützt. Ganz aktuell sind dort zwei Schulbusse beschafft worden, mit denen die Jugendlichen nun weiterführende Schulen besuchen können. Von den rund 527 000 Euro, die die Weihnachtsaktion 2018 erbrachte, fließt etwa die Hälfte in die Unterstützung der Camps. Die andere Hälfte geht an die mehr als 80 lokalen Hilfsprojekte im Verbreitungsgebiet der SZ, zehn davon allein im Bereich der Ausgabe Biberach. Die Vertreter dieser Projekte schilderten, was sie mit den Spenden aus der Weihnachtsaktion vorhaben.
Stiftung Heimat geben: Pater Alfred Tönnis und seine Stiftung aus Oggelsbeuren engagieren sich in Syrien und im Libanon. Aktuell geht es darum, in Syrien eine ärztliche Infrastruktur für verletzte Kinder aufzubauen. In der Nähe der syrischen Stadt Homs will er ein Krankenhaus reaktivieren. Mit dem Spendengeld aus der SZ-Weihnachtsaktion möchte
Pater Alfred Operationen für Kinder finanzieren.
Verein Ushirika: Der Verein mit Sitz in Uttenweiler engagiert sich seit vielen Jahren in einem Dorf in Kenia. Dort wurde mit Spenden 2009 eine handwerkliche Schule errichtet, um die jungen Menschen beruflich zu qualifizieren. Unter anderem werden dort Maurer und Elektriker ausgebildet. Als neues Berufsbild werden seit Januar fünf Schüler als Klempner ausgebildet, um die Wasserversorgung im Dorf zu verbessern. „Dafür werden die SZ-Spenden verwendet“, sagt Kathy McMillan, stellvertretende Vereinsvorsitzende. Himalayan
Project: Der Verein von Michael Höschele, auch als Nepalhilfe Biberach bekannt, unterstützt Menschen in abgelegenen Himalaya-Bergdörfern. Neben dem Bau von sechs Schulen – die letzten beiden wurden erst vor wenigen Wochen eröffnet – geht es nun um den Ausbau der Wasserversorgung. „Mit der SZ-Spende können wir diese Leitung um ein ganzes Stück verlängern“, sagt Höschele. Arbeitskreis Entwicklungspolitik (AKE) Biberach: Der AKE fördert seit mehr als 40 Jahren längerfristige Hilfsprojekte in aller Welt, aktuell eines der Nichtregierungsorganisation Don Bosco Mondo in Ghana, das von Kathrin Drews aus Biberach betreut wird. Dort bildet eine Berufsschule junge Menschen in handwerklichen
Berufen aus. „Mit der SZ-Spende fördern wir sowohl dieses Projekt als auch unsere politische Arbeit hier vor Ort“, sagte AKE-Vorsitzender Alfons Siegel.
Kinderhilfe Ugwaku: Der Biberacher Pfarrer Paul Odoeme hilft mit dem Verein Kindern und Jugendlichen in seinem Heimatland Nigeria. So hat er dort bereits eine Grund- und eine Realschule samt Schlafräumen gebaut. Ein Sportplatz soll folgen, auch mit Unterstützung der SZ-Spenden. „Bildung ist unsere Waffe gegen Armut und Korruption“, sagt Odoeme.
Müttertreff im „Ubuntu“: In der Waldseer Straße 12/1 befindet sich das Haus „Ubuntu“, in dem es seit März 2018 auch Schwangerenberatung und einen Müttertreff der Caritas für geflüchtete Frauen gibt. „Wir haben aber auch einige deutsche Frauen dabei“, sagt Hebamme Terhas Woldeyohannes-Riegger. Ziel sei, zu verhindern, dass die Frauen vereinsamen. „Die Armut an Menschlichkeit ist für sie das größte Problem.“
„Livingroom“: Der „Livingroom“(„Wohnzimmer“) ist ein neutraler Begegnungstreff für Flüchtlingsarbeit beim Biberacher Rathaus. Kunsttherapeutin Kerstin Eßer will dort im Auftrag der Caritas einen Kunst- und Gesprächskreis für geflüchtete Frauen ins Leben rufen. „Wir wollen dort offene Begegnungen für Frauen anbieten, die künstlerisch kreativ sein wollen“, sagt Eßer. „Dafür werden wir die Spende aus der Weihnachtsaktion verwenden.“Förderverein Pièla-Bilanga:
Seit 1982 engagiert sich der Verein in
Burkina Faso. In dieser Zeit hat er in dem westafrikanischen Land fast 30 Schulen gebaut, auch unterstützt durch Bundesmittel, wie Vereinskassierer Werner Altvater sagt. Mit der SZ-Spende sollen Schulbücher gekauft werden. Indienprojekt der GebhardMüller-Schule (GMS): Auf Initiative der Religionslehrer Imke Frodermann und Ralph Lang unterstützen Schüler der GMS Steinbruchkinder und deren Familien im Nordwesten Indiens. Dabei geht es darum, die Kinder aus den Steinbrüchen heraus und in eine Schulbildung hinein zu bringen. Die SZ-Spende wird für die Prävention gegen die Staublungenkrankheit eingesetzt sowie für den Kauf von Fahrrädern, damit rund 50 Mädchen weiterführende Schulen erreichen können.
Weltladen Biberach: Der Weltladen Biberach in der Schadenhofstraße 11 ist ein von einem Verein getragenes Fachgeschäft für fairen Handel. „Wir wollen Absatzmärkte schaffen für die Produkte aus Entwicklungs- und Schwellenländern“, sagt Vorsitzende Silvia Sonntag. Weil auch Ralph Lang und Imke Frodermann im Weltladen sehr aktiv seien, reiche der Weltladen seine Spende aus der SZ-Aktion an das oben genannte Indienprojekt der Gebhard-Müller-Schule weiter, so Sonntag.
Alle Berichte zu „Helfen bringt Freude“finden Sie unter www.schwaebische.de/ weihnachtsspendenaktion