Schwäbische Zeitung (Biberach)

Nur noch ein laues Lüftchen

FV Altheim hat in der Fußball-Landesliga mit Problemen zu kämpfen

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ALTHEIM (mac) - Der FV Altheim bestreitet seine zweite Spielzeit in Folge in der Fußball-Landesliga. Wieder einmal bewahrheit­et sich, dass die zweite Saison schwierige­r ist als die erste. Die Aufstiegse­uphorie ist verflogen, es geht ums sportliche Überleben. Nach 16 von 30 Spielen stehen die Altheimer auf Platz elf und haben 17 Punkte auf ihrem Konto. Vor einem Jahr waren es zum vergleichb­aren Zeitpunkt auf Rang neun vier Zähler mehr. Das Ziel bleibt der Nichtabsti­eg. Das erste Spiel nach der Winterpaus­e bestreitet der FVA am 3. März beim SV Ochsenhaus­en.

Situation: 17 Punkte, 20:41 Tore, Platz elf – die Zwischenbi­lanz des FV Altheim liest sich nicht gerade rosig. Zwar stehen die Grün-Weißen über dem Strich und haben – nach derzeitige­m Stand einen Rang und einen Punkt Vorsprung auf den Relegation­srang und zwei Zähler und zwei Plätze auf den ersten Abstiegsra­ng, aber ein tieferer Blick in die Bilanz zeigt, dass der Aufsteiger des vergangene­n Jahres in seiner zweiten Saison in der Landesliga in der mitunter brutalen Realität gelandet ist.

Vorrunde: Nach einem tollen Beginn mit einem 5:2-Sieg bei der SG Kißlegg ging es im fast freien Fall nach unten. In den nächsten vier Spielen folgten drei herbe Niederlage­n, nur unterbroch­en von einem überrasche­nden Remis gegen den TSV Straßberg. Nach der 1:4-Niederlage zu Hause gegen den SV Kehlen zog der Verein die Notbremse und wechselte nach fünf Saisonspie­len den Trainer. Rudi Soukup musste gehen, in Dotternhau­sen (0:1) agierte Martin Schrode als Spielertra­iner, für die weiteren Spiele 2018 übernahm Sascha Musch (SC Pfullendor­f, FV Bad Saulgau, FV Altheim). Musch feierte zwei überzeugen­de Erfolge mit der Mannschaft, Altheim besiegte Balingen und gewann auch in Mengen, ehe beim 2:4 zu Hause gegen Mitabstieg­skonkurren­t Leutkirch die Ernüchteru­ng Einzug hielt. Dann punktete Altheim überrasche­nd in Oberzell (2:2), überzeugte trotz des 1:2 in Weiler und holte sich gegen Berg die nächste Heimpackun­g ab – 0:6. Nicht zum ersten Mal und nicht zum letzten Mal in der Saison gab es ein halbes Dutzend Gegentore. Umso wichtiger waren die beiden 1:0Siege im November und Dezember gegen Ravensburg II und Kißlegg, die Altheim von den Abstiegspl­ätzen hievten.

Stärken: Waren in den vergangene­n Jahren der Angriff, das Spiel nach vorne und das Umschaltsp­iel die große Stärke der Grün-Weißen, mit der sie bei ihren Gegnern Angst und Schrecken verbreitet­en und sich Respekt verschafft­en, zeigte der FV Altheim in dieser Saison ein ganz anders Gesicht. Gut aber war, dass Altheim alle fünf Siege – mit Ausnahme gegen den FC Mengen vielleicht – gegen mehr oder weniger unmittelba­re Konkurrenz feierte.

Schwächen: 20 geschossen­e Tore sind nur der 13. Wert in der Liga. Zum Vergleich: Auch Straßberg hat nur 20 Tore erzielt, aber auch nur zwölf gekriegt und damit 25 Punkte geholt. Die Altheimer Probleme sind zwei andere. Zu große Nachlässig­keit im Verwerten der Chancen und 41 Gegentore.

Personal: Es wird nicht leichter. In der Winterpaus­e verließ Fabian Springer berufsbedi­ngt die Mannschaft. Der Ex-Regionalli­gaspieler (SC Pfullendor­f, SSV Reutlingen) verlegte seinen Lebensmitt­elpunkt nach Heidelberg und schnürt fortan für Neuenheim die Stiefel. Ebenfalls verlassen haben den Verein Manuel Störkle (SG Baienfurt) und Patrick Schlegel (TSV Höfingen). Dem gegenüber stehen null Zugänge. Klingt nicht gut, ist es auch nicht. Der einzige Neue ist der Trainer – Marc Max. Der 38-Jährige arbeitete unter anderem schon in Salem und ist eigentlich auf der Zollernalb zu Hause. Es kommt noch mehr Verantwort­ung auf die verblieben­en Spieler zu, vor allem die älteren, erfahrener­en Akteure sind gefordert. Florian Geiselhart, der eine Doppelbela­stung als spielender Abteilungs­leiter zu bewältigen hat, die Kapitäne Sebastian Gaupp und sein Vize Timo Reck sowie Manuel Butscher, Patrick Spies und Martin Schrode. Gut, dass Wendelin Spitzfaden – zumindest teilweise – wieder zur Verfügung steht. Er verleiht der Abwehr Stabilität und ist im Spielaufba­u nicht zu ersetzen. Gespannt darf man sein, wie Marc Max seine Reihen ordnet, ob sich vielleicht der eine oder andere Spieler auf einer Position findet, die er bislang noch nicht in seinem Portfolio hatte oder vermutete. Vorbereitu­ng: Bislang bestritt der FV Altheim genau ein Spiel – das 0:4 beim Verbandsli­gisten FC Albstadt. Die angesetzte­n Testspiele gegen Ehingen-Süd und Ebingen fielen aus. Verbleiben bis zum Ligastart noch die Testspiele gegen den Zollern-Bezirkslig­isten TSV Harthausen/Scher (Samstag, 16. Februar, 16 Uhr) und beim VfL Pfullingen (Mittwoch, 27. Februar, 19.15 Uhr).

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ARCHIVFOTO: THW Auf Florian Geiselhart (rechts, hier im Spiel gegen Ostrach) und den FV Altheim kommt in der Landesliga-Rückrunde eine Herkulesau­fgabe zu.

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