Schwäbische Zeitung (Biberach)
Südschiene wird reaktiviert
Baden-Württemberg und Bayern betonen Gemeinsames
STUTTGART (sz) - Für die sogenannte Südschiene soll es einen neuen Anfang geben. Baden-Württemberg und Bayern wollen also wieder enger zusammenarbeiten. So ist für den Sommer eine gemeinsame Kabinettssitzung geplant. Dies gaben Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und sein bayerischer Amtskollege Markus Söder (CSU) am Wochenende bekannt. Beide betonen, dass ihre Länder zahlreiche gemeinsame Interessen hätten – etwa beim Länderfinanzausgleich. BadenWürttemberg und Bayern gehören zu den Geberländern.
Die als Südschiene bekannt gewordene Kooperation reicht Jahrzehnte zurück. Als es jedoch 2011 nach den Landtagswahlen in Stuttgart einen grünen Ministerpräsidenten gab, hat der damalige bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer die Zusammenarbeit bis auf Weiteres beendet.
RASTATT (lsw) - Das bundesweit einmalige Pilotprojekt „Fellwechsel“, bei dem Felle aus heimischer Jagd verarbeitet statt weggeschmissen werden, läuft nach Angaben der Betreiber hervorragend. Bundesweit sei die Zahl der Stationen, in denen Jäger erlegte Tiere abgeben können, geradezu explodiert – von rund 260 im Juli vergangenen Jahres auf fast 700, berichtete Frederic Daniels. Als Leiter der sogenannten Abbalgstation in Rastatt sammelt er zum Ende der laufenden Jagdsaison derzeit die abgegebenen Tierkörper ein. In Rastatt werden die Tiere „abgebalgt“– es wird ihnen das Fell abgezogen –, die Felle zum Gerben gegeben und dann weiter vertrieben.
Daniels rechnet damit, dass er in diesem Jahr rund 10 000 Füchse, Marder, Marderhunde, Nutrias oder Waschbären an den Abgabestellen einsammeln kann. Jäger können die Tierkörper dort gegen ein Entgelt abgeben, bevor sie nach Rastatt geholt werden. Die Abbalgstation hatte im Sommer 2018 den Betrieb aufgenommen.
Der Vertrieb der Pelze sei gut in Gang gekommen, sagte Daniels. Viele Privatkunden bestellten Muffe, Nierenwärmer oder FellherzSchlüsselanhänger, von denen Hunderte bereits verkauft worden seien. Außerdem gebe es erste Bestellungen von Pelzherstellern sowie einigen größeren Kunden.