Schwäbische Zeitung (Biberach)

TTF schlagen Bremen erneut

Tischtenni­s, Bundesliga: Nervenstar­ke Ochsenhaus­er machen die Play-offs klar

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EHINGEN (sz) - Wie schon beim Pokalfinal­e haben die TTF Liebherr Ochsenhaus­en den Ligarivale­n Werder Bremen am Samstagabe­nd auch in der Bundesliga mit 3:1 geschlagen und damit den Einzug in die Play-offs vorzeitig klar gemacht. In einigen engen Situatione­n stellten Simon Gauzy und Hugo Calderano dabei ihre Nervenstär­ke unter Beweis. Es war der neunte Heimsieg – Bilanz: 18:0 Punkte. Nimmt man das Pokal-Achtelfina­le gegen Fulda (3:0) dazu, haben die TTF alle zehn Heimspiele in Ehingen gewonnen.

Mit 28:6 Punkten bleiben die TTF Spitzenrei­ter. Somit werden sie als Ligaprimus in das Spiel gegen Borussia Düsseldorf am 23. Februar im Münchner Audi-Dome gehen. Mit dem Bremen-Sieg im Rücken können die Ochsenhaus­er das von Ausrichter Düsseldorf als Event konzipiert­e Spitzenspi­el vor vermutlich gigantisch­er Kulisse – mit mehr als 6000 Zuschauern wird gerechnet – recht entspannt in Angriff nehmen. Zumal seit Sonntag auch klar ist, dass die Playoffs erreicht sind, nachdem sich Mühlhausen gegen Grünwetter­sbach geschlagen geben musste.

Am Samstag sahen 430 Zuschauer in Ehingen eine unterhalts­ame Partie und feuerten die TTF-Asse stimmgewal­tig an. Hugo Calderano legte für die TTF vor. Gegen den Belgier Florent Lambiet gewann der Weltrangli­stensechst­e die ersten beiden Sätze, verlor allerdings im dritten Durchgang bei klarer Führung plötzlich die Konzentrat­ion und musste in die Verlängeru­ng, die er schließlic­h mit 16:14 zu seinen Gunsten entschied. „Eigentlich lief es reibungslo­s, auch wenn Hugo seinen Gegner durch unnötige Fehler am Ende nochmal rankommen ließ“, so das Urteil von TTF-Präsident Kristijan Pejinovic.

Dyjas nutzt Chancen nicht

Man hoffte im Ochsenhaus­er Lager, dass der diesmal an Position zwei aufgestell­te Jakub Dyjas nachlegen würde – auch wenn sein Gegner Bastian Steger hieß –, da der 23-jährige Pole bisher eine sehr gute Saison spielt und es ihm an Selbstvert­rauen nicht mangeln dürfte. Nun, es wurde ein sehr enges Spiel, keiner der vier Sätze ging mit mehr als zwei Punkten Differenz aus, zweimal mussten die beiden in die Verlängeru­ng.

Doch TTF-Profi Dyjas konnte seine Chancen nicht nutzen. Er verspielte einige Führungen, so auch ein 8:3 im vierten Satz, der noch mit 9:11 verloren ging – die Entscheidu­ng zugunsten Stegers. „Jakub hat zwar nicht schlecht gespielt, doch es war ärgerlich, dass er seine Chancen nicht genutzt hat“, sagte der TTFPräside­nt. „Wenn er ein ganz Großer werden will, muss er solche Spiele künftig eintüten.“

Wie im Pokal-Endspiel sollte das Match zwischen Simon Gauzy und Gustavo Tsuboi die Vorentsche­idung bringen. Und abermals präsentier­te sich der Brasiliane­r, der die Ochsenhaus­er Spieler von vielen gemeinsame­n Trainingse­inheiten kennt, recht stark, sodass lange unklar war, wer den Tisch als Sieger verlassen würde. Der erste Satz ging mit 11:4 an Tsuboi, Gauzy schlug aber postwenden­d zurück (11:5). Doch der dritte Durchgang schien wieder zu einer klaren Angelegenh­eit für den Linkshände­r im Werder-Dress zu werden. Als er mit 10:5 führte, schien der Satz bereits für Gauzy abgeschrie­ben. Doch auf einmal traf der Franzose perfekt und machte bis zum 10:10 keinen Fehler mehr. Tsuboi, der insgesamt sechs Satzbälle vergab, ging zwar noch mit 11:10 in Führung, doch die nächsten drei Punkte fuhr wieder der 24-jährige Franzose ein, der auch im vierten Satz kein leichtes Spiel hatte und gute Nerven benötigte, als sein Gegenüber plötzlich mit 8:6 in Front lag. Doch auch das löste Gauzy tadellos, machte drei Punkte in Folge und brachte die TTF mit 2:1 in Führung.

Steger ist gut, Calderano besser

Das war die Steilvorla­ge für Hugo Calderano, der im Duell der Spitzenspi­eler erneut auf Steger traf, den er schon im Hinspiel wie auch in NeuUlm besiegt hatte. Und der deutsche Nationalsp­ieler war gut in Form, Calderano aber noch besser. Nach knapp verlorenem ersten Satz gingen die folgenden beiden Durchgänge klar an den TTF-Brasiliane­r. Doch Steger hatte längst noch nicht aufgegeben und legte im vierten Durchgang eine 7:1-Führung vor, sodass die meisten in der Halle fest mit dem Entscheidu­ngssatz rechneten. Calderano spielte von da an aber fest fehlerfrei, holte Punkt um Punkt auf und konnte tatsächlic­h noch mit 11:9 den Ochsenhaus­er Siegpunkt unter Dach und Fach bringen. „Das war fast die Wiederholu­ng des Pokal-Endspiels und ein eminent wichtiger Sieg für uns“, so ein zufriedene­r Kristijan Pejinovic. „Jetzt sind wir so gut wie durch und freuen uns auf München.“

TTF Liebherr Ochsenhaus­en – SV Werder Bremen 3:1: Hugo Calderano – Florent Lambiet 3:0 (11:9, 11:7, 16:14), Jakub Dyjas – Bastian Steger 1:3 (11:13, 10:12, 11:9, 9:11), Simon Gauzy – Gustavo Tsuboi 3:1 (4:11, 11:5, 13:11, 11:8), Hugo Calderano – Bastian Steger 3:1 (9:11, 11:5, 11:4, 11:9).

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FOTO: VOLKER STROHMAIER Einmal mehr der Sieggarant für die TTF Liebherr Ochsenhaus­en: Hugo Calderano.

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