Schwäbische Zeitung (Biberach)
„Groß und zukunftsweisend“
Anbau des Wilhelm-Sailer-Kindergartens in Oberopfingen eingeweiht
OBEROPFINGEN (sz) - Eineinhalb Jahre nach dem Spatenstich hat die Gemeinde Kirchdorf am Wochenende den Anbau des Wilhelm-Sailer-Kindergartens in Oberopfingen eingeweiht. Kinder und Erzieherinnen können nun neue Räume nutzen, der Anbau ist mit 501 Quadratmeter Fläche sogar noch größer als der bisherige Kindergarten. Die Gemeinde kalkuliert mit Kosten von rund 1,2 Millionen Euro.
OBEROPFINGEN - Eineinhalb Jahre nach dem Spatenstich hat die Gemeinde Kirchdorf am Wochenende den Anbau des Wilhelm-Sailer-Kindergartens in Oberopfingen eingeweiht. Kinder und Erzieherinnen können nun zahlreiche neue Räume nutzen, der Anbau ist mit 501 Quadratmeter Fläche sogar noch größer als der bisherige Kindergarten. Die Gemeinde kalkuliert für die Erweiterung mit Kosten von rund 1,2 Millionen Euro.
Eingeläutet worden war der Festtag mit einem Gottesdienst, zelebriert von Pfarrer Walkler Caxilé und Pfarrerin Ulrike Ebisch. Bürgermeister Rainer Langenbacher nutzte anschließend seine Festrede, um den am Projekt Beteiligten zu danken und seine Zufriedenheit über den Anbau zum Ausdruck zu bringen: „Schön, groß und zukunftsweisend ist er geworden.“
Nun gebe es eine ganze Menge mehr Platz: Neben zwei Gruppenaufenthaltsbereichen mit Schlaf- und Nebenräumen habe auch Leiterin Margot Bobinger ein neues Büro erhalten und die Erzieherinnen einen Personalraum. Auch ein Raum für das Mittagessen sei entstanden. Aus dem zweigruppigen Kindergarten wird ein viergruppiger. Der Architekt war mit Sebastian Geiger aus Pleß im Übrigen derselbe, der vor 32 Jahren bereits den Wilhelm-SailerKindergarten geplant hatte.
Steigender Abmangel
Die Notwendigkeit der Erweiterung des Kindergartens begründete Langenbacher damit, „dass unsere Gemeinde als Wohnort nach wie vor interessant ist und unsere Baugebiete junge Familien anziehen“. So sei das Rathaus bei der jüngsten Bauplatzvergabe vor wenigen Wochen in Kirchdorf „regelrecht gestürmt“worden, sodass das Los über die Platzzuteilung habe entscheiden müssen. Außerdem würden Eltern
ihre Kinder deutlich früher in den Kindergarten schicken als noch vor einigen Jahren.
Der Kirchdorfer Bürgermeister thematisierte in diesem Zusammenhang auch die Kosten, die im Betreuungsbereich auf die Kommunen zukommen. „Mit der sich ausweitenden Betreuung und Versorgung steigen die Personalkosten und damit die nicht durch Elternbeiträge gedeckten Kosten.“Allein von 2015 auf 2016 sei deshalb der Abmangel in den beiden Kindergärten der Gemeinde Kirchdorf von rund 400 000 Euro auf 520 000 Euro angestiegen.
„Bis zum Ende dieses Jahres kalkulieren wir bereits mit ungedeckten Kosten in Höhe von rund 720 000 Euro
bei einer weiter steigenden Tendenz in den Folgejahren“, so Langenbacher. Die Kindergärten seien damit in allen Städten und Gemeinden auf dem Weg, sich zu den kostenträchtigsten Haushaltsstellen zu entwickeln. Langenbacher appellierte deshalb an die Landes- und Bundespolitik: „Verbessern Sie den Finanzmittelfluss in die Städte und Gemeinden. Was bisher für den Bau und Betrieb der Kindergärten ankommt, ist deutlich zu wenig.“
Losgelöst davon eröffne die Erweiterung des Wilhelm-Sailer-Kindergartens neue Lebens- und Aufenthaltsmöglichkeiten für die 54 Kinder und zwölf Erzieherinnen und helfe den Eltern, künftig Beruf und
Familie noch besser miteinander vereinbaren zu können.
Gemeinsam mit dem Oberopfinger Ortsvorsteher Gebhard Klein, Kindergartenleiterin Margot Bobinger, den beiden Pfarrern und Christian Göppel von der Baufirma Göppel durchschnitt Langenbacher abschließend das Band, das den neuen noch vom alten Teil des Kindergartens trennte. Ob diese Einweihung in Oberopfingen in absehbarer Zeit die vorerst letzte gewesen ist, wird die Entwicklung der Anmeldezahlen in den kommenden Jahren zeigen. Wie Langenbacher im SZ-Gespräch erklärte, könnte auf der Ostseite theoretisch eine weitere Gruppe angebaut werden.