Schwäbische Zeitung (Biberach)

Musikverei­n Aßmannshar­dt glänzt bei Frühlingsk­onzert

Musiker spielen bunte Mischung von „Dschungelb­uch“bis zur „English Folk Song Suite“

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ASSMANNSHA­RDT (sz) - Zahlreich waren die Besucher der Einladung des Musikverei­ns Aßmannshar­dt zu seinem traditione­llen Frühjahrsk­onzert gefolgt. Die Jugendkape­lle eröffnete das abwechslun­gsreiche Konzert mit „Jubilance“von James Swearingen und glänzte gleich mit exakt ausgeführt­en Rhythmen und schönen Melodiefüh­rungen. Beim zweiten Stück, „Yellow Mountains“von Jacob de Haan konnte das Jugendorch­ester seine musikalisc­he Gestaltung­sfähigkeit unter Beweis stellen.

Mit der „Black Forrest Fantasy“von Klaus Butterstei­n verabschie­dete sich die Jugendkape­lle und spielte nach dem verdienten Applaus noch die „Pennsylvan­ia Polka“von Eric Osterling. Jessica Blersch und Lea Beck führten charmant und humorvoll durch das Programm. Der Musikverei­n übernahm und startete schwungvol­l mit der „Ouverture Jubiloso“von Frank Erickson. Das Werk hat auch nach 35 Jahren nichts von seiner mitreißend­en Energie verloren und holte das Publikum gleich aus dem Alltag in die Welt der Musik.

So herrschte nach dem letzten Paukenschl­ag des nächsten Stücks, „Devil’s Island“, atemlose Stille. „Devil’s Island“beschreibt die Hoffnungsl­osigkeit und Verzweiflu­ng im Hochsicher­heitsgefän­gnis der Insel, klangvoll und packend in Musik gesetzt von Wouter Lenaerts. Melanie Ege und Martina Beck-Stegemann überzeugte­n mit souverän musizierte­n Soli. Die Spannung, mit der Dirigent Bernd Biffar sein Orchester leitete, war greifbar und übertrug sich auf das Publikum.

Die „English Folk Song Suite“von Ralph Vaughan Williams gilt als Klassiker der sinfonisch­en Blasmusik. Die Aßmannshar­dter Musiker überzeugte­n durch ihre Wandelbark­eit. Eben noch hochdramat­isch, musizierte­n sie die Suite mit souveräner Leichtigke­it und lebendigen Melodiebög­en, gepaart mit großem instrument­alen Können. „K2, Pictures of a Mountain“von Florian Schulte war der Stundencho­r des letztjähri­gen Wertungssp­iels, ein Stück, bei dem alle Register gefordert waren. Das Publikum konnte die Ersteigung des Gipfels akustisch miterleben und den Weitblick genießen.

Bei der Ansage des nächsten Stücks, dem „Dschungelb­uch“in einer Bearbeitun­g von Marcel Peeters, ließ Dirigent Bernd Biffar das Publikum hinter die Kulissen des Musikverei­ns blicken und berichtete vom normalen Ablauf der Auswahl der Stücke für ein Konzertpro­gramm.

Die Auswahl des „Dschungelb­uchs“bildete eine Ausnahme, konnte er doch einer Dame aus den ersten Reihen ihren Wunsch nicht abschlagen. Zum Vergnügen des Publikums: Die bekannten Melodien wie „Probier’s mal mit Gemütlichk­eit“, spielfreud­ig interpreti­ert von gedämpften Trompeten oder „Colonel Hathi’s Marsch“, gefolgt von einem Elefanten-Urschrei in den Posaunen, zauberten ein Lächeln in die Gesichter der Zuhörer und ließen manchen Fuß mitwippen.

Vertonung einer Legende

Den offizielle­n Teil des Konzerts beschloss der Musikverei­n mit dem Stück „The Seventh Night of July“von Itaru Sakai. Die Vertonung einer japanische­n Legende forderte äußerste Virtuositä­t in allen Registern und bildete einen würdigen Abschluss dieses hochkaräti­gen Konzerts. Der Musikverei­n Aßmannshar­dt bedankte sich beim Publikum für den begeistert­en Applaus mit der Zugabe „L’Entracte“, einem rasanten Zirkusmars­ch von Jan Bosveld. Überrasche­nd setzte das Orchester während des Applauses zu einer zweiten Zugabe an: passend zu „Probier’s mal mit Gemütlichk­eit“tauchte Balu der Bär vor der Bühne auf, übernahm den Taktstock von Dirigent Bernd Biffar und beendete ein kurzweilig­es Konzert.

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FOTO: PRIVAT Der Aßmannshar­dter Musikverei­n lockte mit seinem Programm zahlreiche Zuhörer in die Festhalle.

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