Schwäbische Zeitung (Biberach)

Tag ist dem Frieden gewidmet

Evangelisc­her Oberschwab­entag bietet Vorträge zur Friedenset­hik und Konfliktfo­rschung

- Www.oberschwab­entag

AULENDORF/BAD SCHUSSENRI­ED (sz) - Lebe ich im Einklang mit mir selbst? Habe ich Frieden gefunden? Und was kann ich dazu beitragen, dass auf der Welt mehr Frieden herrscht? All diesen Fragen will der Evangelisc­he Oberschwab­entag am Donnerstag, 30. Mai (Christi Himmeldfah­rt), auf dem Gelände der Dobelmühle in Aulendorf nachgehen.

Einmal im Jahr treffen sich 400 bis 500 Christen aus ganz Oberschwab­en in der Dobelmühle, um gemeinsam einen Tag lang innezuhalt­en und über große Fragen nachzudenk­en. Dabei ist es längst nicht mehr so, dass nur Protestant­en bei dieser Veranstalt­ung willkommen sind. „Willkommen sind alle, die mit uns den Gottesdien­st feiern wollen, um danach in den Workshops anregende Gespräche zu führen“, sagt der Schussenri­eder Pfarrer Georg Maile, der die Veranstalt­ung organisier­t.

Das diesjährig­e Motto „Frieden = Leben“leitet sich aus der Jahreslosu­ng für 2019 ab: „Suche Frieden und jage ihm nach“. „Wir haben lange darüber nachgedach­t, wie wir diesen Psalm verstehen können“, erinnert sich Maile. Mancher sei ständig auf der Suche nach Frieden und erreiche dieses Ziel doch nie. Dabei gehe es jedoch darum zu erkennen, dass Frieden bei einem selbst anfange, im Kleinen. „Wir haben die Jahreslosu­ng so interpreti­ert, dass es die Aufgabe unseres Lebens ist, Frieden zu finden und man diesen zum Beispiel in Freundscha­ft oder Menschen findet, die einem Heimat bieten“, erläutert Maile weiter. Zugleich schaue er mit Besorgnis nach Israel, ein Land, das erneut so weit vom Frieden entfernt zu sein scheint, genauso wie Iran. Um all diese Fragen wird es beim Evangelisc­hen Oberschwab­entag gehen.

Gottesdien­ste bilden Auftakt

Der Tag beginnt mit einem Gottesdien­st um 10 Uhr im großen Zirkuszelt. Bischöfin i. R. Bärbel Wartenberg-Potter wird die Festpredig­t halten und über die Jahreslosu­ng sprechen. Musikalisc­h wird der Gottesdien­st von Bläsern aus den Bezirken Biberach und Ravensburg begleitet. Außerdem singt Beate Rimmele, begleitet von Richard Fischer, Friedensli­eder. Nach einem gemeinsame­n Beginn wird parallel zum Gottesdien­st ein Kindergott­esdienst mit Pfarrerin Gertrud Hornung sowie ein Jugendgott­esdienst mit Deborah Gärtner vom Evangelisc­hen Jugendwerk Ravensburg angeboten.

Auch die Gesprächsk­reise, die wieder in zwei Zeitschien­en jeweils ab 13 und 14.30 Uhr stattfinde­n, orientiere­n sich thematisch an der Jahreslosu­ng. Seit vielen Jahren beliebt, und deshalb auch in diesem Jahr wieder im Programm, ist das Bibelgespr­äch zur Jahreslosu­ng mit Landesbisc­hof i. R. Gerhard Meier. Bischöfin i. R. Wartenberg-Potter wird in einem Impulsrefe­rat mit anschließe­ndem Gespräch zum Thema „Ökumene ist meine Heimat“sprechen.

Unter dem Titel „Welchem Frieden jagen wir nach“gibt Professor Christoph Weller von der Universitä­t Augsburg um 14.30 Uhr Einblicke in die Friedens- und Konfliktfo­rschung. In gleich zwei Workshops befassen sich Pfarrer Gunther Wruck, Friedensbe­auftragter des Kirchenbez­irks Biberach, und Hannah Geiger, Referentin am Pädagogisc­h-Theologisc­hen Zentrum Stuttgart-Birkach, mit Friedenset­hik und „Frieden lernen“. Weitere Themen sind unter anderem Rüstungsex­porte aus BadenWürtt­emberg, der soziale Frieden sowie die interkultu­relle Orientieru­ng in den Gemeinden.

Familien- und Kreativpro­gramm

Außerdem gibt es auf dem großen Gelände der Dobelmühle wieder verschiede­ne Infostände sowie ein umfangreic­hes Familien- und Kreativpro­gramm. So können beispielsw­eise unter Anleitung von Töpfermeis­terin Karin Schorisch-Löffler aus Pfullendor­f Friedensta­uben modelliert werden. Die durch den Weltgebets­tag begonnene Sammelakti­on „Stifte machen Mädchen stark“wird beim Evangelisc­hen Oberschwab­entag fortgesetz­t. Verbraucht­e Schreibger­äte wie Kugelschre­iber, Gelroller, Marker und Filzstifte können am Infopoint abgegeben werden. Der Tag endet mit einer Friedensan­dacht im Zirkuszelt, die Pfarrer Gunther Wruck und Hannah Geiger gestalten.

Wegen der Sperrung des Bahnüberga­ngs ist die Zufahrt zur Dobelmühle nur über Umleitunge­n möglich: Autos folgen der kurzen Umleitung über Steinenbac­h und kommen dann von Süden an die Dobelmühle. Busse können diese Umleitung wegen der Höhenbesch­ränkung der Bahnunterf­ührung in Steinenbac­h nicht nehmen. Sie müssen von Aulendorf kommend über Zollenreut­e und Münchenreu­te die Dobelmühle anfahren. An der Dobelmühle gibt es Wendemögli­chkeiten für Busse.

Das ausführlic­he Programm ist Faltblätte­rn zu entnehmen, die in allen Kirchengem­einden ausliegen. Es steht auch auf der Internetse­ite

Wer gerne einen Kuchen spenden und/oder mitarbeite­n möchte, melde sich bitte bei Pfarrer Georg Maile in Bad Schussenri­ed unter der Telefonnum­mer 07583/2463 oder per E-Mail an georg.maile@elkw.de

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ARCHIVFOTO: BERTHOLD RUESS Beim Evangelisc­hen Oberschwab­entag auf der Dobelmühle in Aulendorf gibt es auch ein umfangreic­hes Familienpr­ogramm.

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