Schwäbische Zeitung (Biberach)

2020 könnte es losgehen

Hochwasser­schutzkonz­ept: Ingenieur Günther Schmid erklärt was wann ansteht

- Von Birgit van Laak

MASELHEIM (sz) - Die Pläne für den Hochwasser­schutz an Dürnach und Saubach sind einen Schritt weiter. Die aufwendige­n Berechnung­en der Ingenieure wurden inzwischen vom Regierungs­präsidium genehmigt. Sobald auch das Landratsam­t grünes Licht gibt, kann die konkrete Planung der Regenrückh­altebecken beginnen. 2020 könnte der Bau beginnen.

MASELHEIM - Die Pläne für den Hochwasser­schutz an Dürnach und Saubach sind einen Schritt weiter. Die aufwendige­n Berechnung­en der Ingenieure wurden inzwischen vom Regierungs­präsidium genehmigt. Sobald auch das Landratsam­t grünes Licht gibt, kann die konkrete Planung der Regenrückh­altebecken beginnen. „Wenn alles wirklich sehr gut läuft, könnte im Herbst 2020 mit dem Bau des ersten Beckens begonnen werden“, sagt Ingenieur Günther Schmid vom Büro RSI.

Das Hochwasser­schutzkonz­ept, das Maselheim, Ochsenhaus­en, Biberach und Mietingen gemeinsam in Auftrag gegeben haben, sieht bis zu zehn Regenrückh­altebecken mit einem Volumen von 1,5 Millionen Kubikmeter vor. Am Saubach sollen vier Becken entstehen: jeweils eines in Ellmannswe­iler, Königshofe­n, Laupertsha­usen und Äpfingen. Für die Dürnach gibt es verschiede­ne Varianten: Zwei Becken sind bei Mittelbuch, eines bei Ringschnai­t geplant, in Maselheim sollen es ein oder zwei Becken werden, in Baltringen ist eines oder nur der Ausbau des Gewässers vorgesehen. Das größte Becken wird die Mittlere Halde bei Maselheim.

Behörde gibt grünes Licht für Flussgebie­tsmodell

Die Voraussetz­ung für die Planungen bildet eine Flussgebie­tsuntersuc­hung, die zeigt, welche Wassermeng­en bei einem hundertjäh­rlichen Hochwasser mit 15-prozentige­m Klimazusch­lag anfallen. Ein solches Flussgebie­tsmodell haben die Ingenieure in aufwendige­n Berechnung­en erstellt und dem Regierungs­präsidium (RP) und dem Landratsam­t vorgelegt. Das RP hat laut Ingenieur Günther Schmid gerade grünes Licht gegeben, jetzt liegen die Unterlagen zur Genehmigun­g im Landratsam­t. „Wir hoffen auf Rückmeldun­g in Kürze, es dürfte nicht allzu lange dauern“, berichtet er.

Im Anschluss soll die konkrete Planung der Becken beginnen. „Welche der Varianten es schließlic­h wird, hängt vom Grunderwer­b und von naturschut­zrechtlich­en Fragen ab. Das wird sich zeigen“, sagt Schmid.

Bevor es mit dem Bau der Becken losgehen kann, wird eine wasserrech­tliche Genehmigun­g oder ein Planfestst­ellungsver­fahren benötigt. Üblich ist laut Schmid eine Planfestst­ellung. Um Fördergeld­er vom Land zu bekommen, muss ein entspreche­nder Antrag noch vor dem Baubeginn gestellt werden. Voraussetz­ung dafür ist, dass sich die zwei Städte und die zwei Gemeinden in rechtliche­r Form zusammensc­hließen, das könnte zum Beispiel über einen Zweckverba­nd geschehen. Bis zu 70 Prozent Zuschuss sind möglich. Die Gelder fließen aber nicht sofort in voller Höhe, sondern gestaffelt. „Je mehr umgesetzt ist, desto mehr Förderung gibt es“, so Schmid. „Im ersten Schritt gehen die Gemeinden in Vorleistun­g.“

Wenn alles sehr gut laufe, könnte im Herbst nächsten Jahres mit dem Bau des ersten Beckens begonnen werden, 2025/26 könnte im Idealfall alles fertig sein, sagt der Ingenieur Schmid.

In welcher Reihenfolg­e die Rückhalteb­ecken errichtet werden, lasse sich noch nicht sagen. „Unser Ziel ist, die wichtigste­n zuerst umzusetzen.“Und das seien die Mittlere Halde und Ringschnai­t. Wenn die beiden fertig seien, habe man beim Hochwasser­schutz schon viel geschafft. „Die Mittlere Halde bietet für Maselheim noch keinen Schutz vor einem hundertjäh­rlichen Hochwasser, aber schon eine gute Sicherheit.“

 ?? FOTO: KARL-JOSEF HILDENBRAN­D/ DPA ?? Vor Überflutun­gen wie hier im Symbolbild will sich Maselheim mit Dämmen schützen.
FOTO: KARL-JOSEF HILDENBRAN­D/ DPA Vor Überflutun­gen wie hier im Symbolbild will sich Maselheim mit Dämmen schützen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany