Schwäbische Zeitung (Biberach)
Josef Rief nähert sich dem Thema „Flüchtlinge in Arbeit“
Unternehmer aus der Region und Vertreter des IFF mit dem Bundestagsabgeordneten im Gespräch
BIBERACH (sz) - Mit dem Thema „Flüchtlinge in Arbeit“haben sich kürzlich Unternehmer aus der Region beschäftigt. Dazu haben sich Vertreter der Unternehmer-Initiative Bleiberecht durch Arbeit und des IFF (Interkulturelles Forum für Flüchtlingsarbeit) mit dem Bundestagsabgeordneten Josef Rief (CDU) getroffen. Unternehmer Markus Winter erläuterte den aktuellen Stand im gesetzgebenden Verfahren und erklärte, welche Inhalte des Gesetzesentwurfs zum neuen Fachkräftezuwanderungsgesetz bestehen, die verhindern werden, dass dieses Gesetz zu einer Erfolgsstory für den Arbeitsmarkt werden kann.
Dies ist jedoch nur ein Aspekt der Gesamtproblematik. Das Gesetz soll frühestens 2020 in Kraft treten. Auch für die Zeit bis dahin sei eine pragmatische Lösung gefragt, die den Wirtschaftsbetrieben der Region weiterhilft.
Lücken durch Abschiebung
Gastgeber und Wirt Andreas Höschele vom Grünen Baum brachte das Dilemma auf den Punkt: „Wenn mir von drei Mann in der Küche, zwei aus Abschiebegründen oder Genehmigungsgründen wegbrechen, dann kann ich den Laden dichtmachen.“Eine ähnliche Argumentation kam von Metzger Michael Koch bezüglich seiner Schlachterei. Florian Biechele vom Stahl und Eisenhandel Biechele hat bereits zu Saisonbeginn einen wertvollen Mitarbeiter durch Abschiebung verloren und bat Josef Rief um Unterstützung bei der Lösung des Problems.
Es seien nicht immer die attraktivsten Jobs, die die Unternehmen momentan mit Geflüchteten besetzen, das war allen bewusst. Aber es seien Jobs, für die es derzeit kaum Mitarbeiter und Auszubildende gebe.
Josef Rief zeigte sich der Problematik gegenüber offen und verständnisvoll. Er gab aber zu bedenken, dass die Bleibemöglichkeiten von Menschen, welche sich derzeit in einem Asylverfahren befinden, ein Thema sei, welches die Parlamentarier spaltet, wie kaum ein anderes. Es werde schwer werden, für alle Seiten eine optimale Lösung zu finden.
Allerdings würde er die Anliegen und konkreten Änderungswünsche mit nach Berlin nehmen und sehen, wie und wo er diese einbringen kann.