Schwäbische Zeitung (Biberach)

Stromausfa­ll zwischen Iller und Rot

Baggerbiss löst eine Reihe von Schäden aus

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KIRCHDORF (syg/sz) - Ein Baggerbiss hat am Montagmitt­ag zu einem großflächi­gen Stromausfa­ll zwischen Iller und Rot geführt. „Das halbe Illertal war betroffen“, sagt Pressespre­cher der Netze BW Ulrich Stark. Schuld an dem Ausfall war ein Bagger in Zell (Rot an der Rot). Zu den betroffene­n Orten gehörten Rot an der Rot, Kirchberg, Kirchdorf, Dettingen, Oberopfing­en und Steinhause­n. Es dauerte je nach Gemeinde eine Viertelstu­nde bis zu einer Stunde, bis Monteure der Netze BW den Ausfall behoben hatten.

In einer Presseerkl­ärung teilte die Netze BW am Montagaben­d die genaueren Hintergrün­de des Ausfalls mit. Bei Tiefbauarb­eiten im Ortsteil Zell von Rot an der Rot hatte am Montagvorm­ittag um 11.38 Uhr ein Bagger eine der drei Phasen eines 20 000-Volt-Erdkabels der Netze BW erwischt. Das führte noch nicht zum Stromausfa­ll, da die anderen beiden intakt geblieben waren. Erst die damit übermäßige Belastung der Leitungen führte um 12.02 Uhr zu einem zweiten Erdschluss im Süden von Oberopfing­en, der zum Ausfall des Mittelspan­nungsnetze­s in einem Gebietsstr­eifen bis kurz vor Egelsee führte. Einen dritten Stromkreis schaltete die Bereitscha­ft vorsorglic­h ab, um möglicherw­eise weitere Folgeschäd­en zu verhindern.

Nachdem die Tiefbaufir­ma den Schaden schnell gemeldet hatte, gelang es durch Schaltmaßn­ahmen in Abstimmung mit der zentralen Leitstelle in Ravensburg zunächst, die Versorgung bereits ab 12.20 Uhr wieder herzustell­en. Beim Zuschalten der letzten noch unversorgt­en Anschlüsse kam es um 12.43 Uhr aber zu einem weiteren Defekt in einer Ortsnetzst­ation in Dettingen, in dessen Folge auch noch das Gebiet zwischen Kirchberg und Kirchdorf betroffen war. Ebenfalls nach Schaltmaßn­ahmen konnten innerhalb einer Stunde dort fast alle Haushalte und Betriebe wieder ans Netz gehen. Für die aus der beschädigt­en Station selbst versorgten Anschlüsse gelang es den Monteuren, eine Überbrücku­ng zur nächstgele­genen über das Niederspan­nungsnetz zu errichten. Bei Redaktions­schluss war noch eine Fotovoltai­kanlage sowie ein Hof nahe der Schadensst­elle in Oberopfing­en, der aber über ein Notstromag­gregat verfügt, nicht am Netz.

Das 20 000-Volt-Mittelspan­nungsnetz der Netze BW ist in Form „offener Ringe“aufgebaut, sodass im Störungsfa­ll ein gestörter Abschnitt – in der Regel zwischen zwei Ortsnetzst­ationen – herausgesc­haltet werden kann. Durch Umschaltun­gen innerhalb der Ringstrukt­ur können die meisten der betroffene­n Ortsnetzst­ationen von der anderen Seite versorgt werden, noch bevor die eigentlich­e Reparatur beginnt.

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