Schwäbische Zeitung (Biberach)
Mit den „Blitzern“an der B 312 geht es langsam voran
In Hailtingen wird über Raser geklagt – Gemeinde drängt auf Maßnahmen
DÜRMENTINGEN - Die Gemeinde Dürmentingen drängt beim Landkreis auf die Einrichtung von zwei Geschwindigkeitsmessanlagen, sogenannte Blitzer, an der B 312 in der Ortsdurchfahrt von Hailtingen. Dies ist ein Anliegen des Ortschaftsrats, der wegen des hohen Verkehrsaufkommens und überhöhter Geschwindigkeit Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung wünscht.
Die Hailtinger Öffentlichkeit war in der letzten Sitzung des noch amtierenden Gemeinderats gut vertreten, ging es doch um ein Thema, das die Anwohner im Teilort bewegt. Ortsvorsteher und Gemeinderat Heinz Schlegel gab einen Rückblick auf die bisherigen Bemühungen. So wurde bereits im Oktober 2017 eine Petition verfasst, an der sich 19 Anwesende beteiligten, sowie eine Bürgerinitiative mit 59 Mitgliedern gegründet: „Die zweite Reihe an der Ortsdurchfahrt war noch nicht mal eingebunden.“Gefordert wurden Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung unter anderem durch einen Kreisverkehr, durch ein nächtliches Tempolimit von 30 Stundenkilometern und eben durch die stationäre Geschwindigkeitsüberwachung. „Großartig“sei, dass die geforderte Aufnahme ins Lärmschutzprogramm bereits erfolgt sei. Der Landtagsabgeordnete Thomas Dörflinger, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, habe in dieser Angelegenheit seine Unterstützung zugesagt. „Sicher 20 Kontakte“habe Hauptamtsleiter Wolfgang Lang mit der Unteren Verkehrsbehörde im Landratsamt gehabt, an welche die Petition weitergeleitet wurde.
Schwierige Suche nach Standort
Nach wie vor gebe es noch keine Klarheit, welche Maßnahmen letztendlich umgesetzt werden, bedauerte Bürgermeister Dietmar Holstein. Die Installation der Blitzer als erster Schritt scheine am wirkungsvollsten zu sein. Voraussetzung dafür sind verdeckte Tempomessungen, welche das Landratsamt auch zugesagt habe. Aber auch darüber gebe es noch keine Erkenntnisse. Ein Kriterium für den Standort der Blitzer sei ein Abstand von 150 bis 200 Metern zum Ortsschild. „Keine Chance“gebe es für eine Verlagerung der Ortsschilder weiter nach außen, weil dafür eine beidseitige Bebauung erforderlich sei. Nicht einmal Tempo 70 sei im Moment durchsetzbar.
In der Bürgerschaft sei sogar die Bereitschaft signalisiert worden, einen privaten Standort zur Verfügung zu stellen, berichtete Holstein. Die Verwaltung hat gegenüber dem Landratsamt zwei Standorte vorgeschlagen. Einer befindet sich am Ortseingang aus Richtung Göffingen an der Einmündung Kirchstraße, der andere am Ortseingang aus Richtung Uttenweiler bei der Bushaltestelle. Die Gemeinde hat dort die technischen Voraussetzungen zu schaffen sowie die laufenden Stromkosten zu tragen. Die Herstellung der Stromversorgung sowie der Fundamente belastet den kommunalen Haushalt mit 16 000 Euro. Die Kosten für den Anschluss und die Anschaffung übernimmt der Landkreis.
Gemeinderat Möllmann wünschte sich angesichts der „Endlosschlangen“der Berufspendler morgens und abends verkehrsberuhigende Maßnahmen, bezweifelte aber die dauerhafte erzieherische Wirkung der Blitzer. Er selbst habe die Anlagen in Göffingen und Ahlen ausprobiert, bekannte er: „Das hat bestens funktioniert.“Welche Art von Blitzern möglicherweise aufgestellt werden, entzieht sich noch der Kenntnis der Gemeindeverwaltung: die runden Säulen oder die rechteckigen Kästen. Die einen blitzen in beide Richtungen, die anderen nur in eine. Sicher ist bislang nur: Einnahmen hat die Gemeinde dadurch nicht.