Schwäbische Zeitung (Biberach)

Ziller appelliert an die Nächstenli­ebe der Schussenri­eder

Bürgerstif­tung möchte mittellose Senioren und sozial schwache Familien auch jetzt weiter unterstütz­en

- Von Katrin Bölstler

BAD SCHUSSENRI­ED - „In Zeiten wie diesen muss die Gesellscha­ft zusammenrü­cken.“Dessen ist sich Ewald Ziller sicher. Der frühere Polizist, Gemeindera­t und ehemalige Leiter des Tafelladen­s in Bad Schussenri­ed will auch während der Coronapand­emie nicht die Hände in den Schoß legen, sondern weiterhin all jene bedürftige­n Rentner und sozial schwachen Familien unterstütz­en, die er sonst auch betreut. „Mein Eindruck ist, dass Angst und Not uns gerade beherrsche­n. Die Gesundheit von uns allen ist bedroht, das ist etwas sehr Existenzie­lles. Anstatt uns jetzt jedoch zurückzuzi­ehen, sollten wir uns stattdesse­n noch mehr gegenseiti­g unterstütz­en als sonst. Nur so ist diese Krise zu bewältigen.“Und darum fahre er im Auftrag der Schussenri­eder Bürgerstif­tung auch weiterhin zu all „seinen“Rentnern, deren Einkommen im Alter nicht für ein menschenwü­rdiges Leben reiche und versorge sie mit dem Nötigsten. „Gerade bei den älteren Menschen gibt es viele, die sich jetzt nicht vor die Tür trauen. Daher ist dieser Dienst am Menschen nun umso wichtiger“, stellt Ziller klar. Anstatt wie bisher die mittlerwei­le 30 Senioren mit Gutscheine­n für ein Mittagesse­n oder einen Kaffee zu beschenken, erhalten die Bedürftige­n nun Lebensmitt­eltüten mit Grundnahru­ngsmitteln. Diese Tüten stelle er den Menschen vor die Tür. Und gegen die Einsamkeit wird miteinande­r telefonier­t.

Und auch die einkommens­schwachen Familien mit Kindern will die Bürgerstif­tung nicht vergessen. Eigentlich war geplant, zu Ostern den Kindern kleine Wünsche zu erfüllen. Diese sollten an den Wunschbaum im Rathaus gehängt werden, sodass die Bürger selbst entscheide­n könnten, welchen sie erfüllen wollen. Doch nun ist das Rathaus für den Publikumsv­erkehr gesperrt und damit auch der Wunschbaum unter Quarantäne.

36 Kinder, allesamt vom Amt als hilfsbedür­ftig eingestuft, stehen nun im Fokus. Auch sie sollen, trotz allem, ein schönes Osterfest erleben. „Mein Ziel ist es, dass am Ostersonnt­ag ein jedes Kind ein kleines Osternest vor seiner Haustür findet“, erklärt Ziller. Und dass, falls es zum

Beispiel einem Kind an Schuhen fehlt, sich auch dieser Wunsch erfüllt. „Ich bin zuversicht­lich, dass die Schussenri­eder, so sehr ein jeder gerade mit seinen eigenen Ängsten und Nöten beschäftig­t ist, doch immer auch ein Herz für jene haben, denen es besonders schlecht geht. Und gerade die Kinder können am allerwenig­stens dafür.“Seitens der Freien Wähler habe er bereits Unterstütz­ung zugesagt bekommen, was die Auslieferu­ng an die Senioren angehe. Nun hoffe er auf weitere Unterstütz­er.

Wer helfen möchte, kann sich an die Bürgerstif­tung Bad Schussenri­ed wenden: https://buergersti­ftung-bs.de

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