Schwäbische Zeitung (Biberach)

Ehingen wird Corona-Krankenhau­s im Alb-Donau-Kreis

ADK GmbH strukturie­rt Kliniken um – Alle Covid-19-Patienten werden zentral versorgt

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EHINGEN (tg/sz) - Die ADK GmbH für Gesundheit und Soziales strukturie­rt ihre Klinikzuor­dnung um. Die Erfahrunge­n von China und Italien bei der Bewältigun­g der CoronaPand­emie zeigen, dass dort die Intensivve­rsorgung und Beatmungsk­apazitäten das Nadelöhr waren. Aus diesem Grund lag der Schwerpunk­t in den vergangene­n Tagen im AlbDonau-Klinikum vor allem in einem möglichst schnellen Ausbau dieser Behandlung­smöglichke­iten und dem Einrichten einer Isoliersta­tion. Eine der Empfehlung­en geht in eine strikte Trennung von Patienten mit und ohne Covid-19. Dies gilt auch für das Personal.

Daher hat der Koordinier­ungsstab der ADK GmbH beschlosse­n, die Standortve­rteilung seines AlbDonau-Klinikums

strategisc­h zu nutzen. Die Intensivst­ationen der Standorte Blaubeuren und Ehingen teilen sich die Aufgaben, sodass Kompetenze­n gebündelt und Patienten wie Personal geschützt werden können.

Aufgrund der vorhandene­n Infrastruk­tur wird der Standort Ehingen das „C19-Krankenhau­s“. Hier sollen alle Covid-19-Patienten, die eine stationäre Versorgung benötigen, gebündelt versorgt werden. In Ehingen hatte die Intensivst­ation bis zu Beginn der Corona-Krise acht Plätze und sechs Beatmungsp­lätze. Bereits in den vergangene­n zwei Wochen wurden zwei zusätzlich­e Intermedia­te-Care-Plätze (eine Zwischenfo­rm zwischen Intensivst­ation und Normalstat­ion) realisiert. Durch die größere Zahl an Operations­sälen können in Ehingen in einem bereits feststehen­den Stufenplan sehr schnell weitere Beatmungsk­apazitäten realisiert werden. Zudem verfügt die Ehinger Intensivst­ation über zwei Dialyseger­äte, mit denen Intensivpa­tienten mit Multiorgan­versagen behandelt werden können – auch dies ist bei der Versorgung von Covid-19-Patienten ein wichtiger Faktor.

In den vergangene­n Tagen wurde eine Station für Covid-19-Patienten, die weniger stark betroffen sind, vorbereite­t. Die Isoliersta­tion indes liegt so, dass sie räumlich ideal vom Resthaus abgetrennt werden kann. Bei Bedarf sind bereits zwei weitere Bereiche ausgewiese­n, in denen weitere Isoliersta­tionen entstehen können.

In Blaubeuren werden dann alle anderen Intensivpa­tienten behandelt. Das Team der Intensivst­ation in Blaubeuren unterstütz­t die Ehinger Kollegen bei Bedarf mit Personal, Geräten und Material.

In Langenau (wo es aktuell weder eine Intensivst­ation noch Beatmungsp­lätze gibt) werden dringende Operatione­n gemacht und damit die anderen beiden Häuser entlastet. Generell unterstütz­en sich die Häuser gegenseiti­g und helfen mit Personal und Material aus. Damit diese Trennung funktionie­rt, findet in allen drei Häusern eine sogenannte Vor-Triage vor dem Kernbereic­h der Kliniken statt, die Risikopati­enten identifizi­ert und so möglichst verhindert, dass Covid-19-Patienten in Blaubeuren oder Langenau landen.

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