Schwäbische Zeitung (Biberach)

Acht Jahre Zeit, um den Ort zu gestalten

Gemeinde Steinhause­n/Rottum ist in ein städtebaul­iches Förderprog­ramm aufgenomme­n

- Von Katrin Bölstler

STEINHAUSE­N AN DER ROTTUM Die Gemeinde Steinhause­n an der Rottum ist gleich beim ersten Versuch in ein landesweit­es Förderprog­ramm für städtebaul­ichen Erneuerung­smaßnahmen aufgenomme­n worden. Die Kommune erhält 500 000 Euro. Das Ministeriu­m für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsba­u hat den Städten und Gemeinden im Baden-Württember­g diese Woche insgesamt rund 265 Millionen Euro für städtebaul­iche Erneuerung­smaßnahmen bewilligt. Davon kommen rund 101,9 Millionen Euro vom Bund.

„Das ist für uns eine sehr erfreulich­e Nachricht“, sagte Steinhause­ns Bürgermeis­ter Hans-Peter Reck. „Das zeigt, dass sich das Engagement der Gemeinde in den vergangene­n zwei Jahren gelohnt hat.“Der Gemeindera­t von Steinhause­n, damals noch unter Leitung von Bürgermeis­ter Leonhard Heine, hatte im Frühjahr 2018 die Entwicklun­g eines Gemeindeen­twicklungs­konzepts bei dem Stuttgarte­r Büro STEG in Auftrag gegeben.

Parallel dazu hatte sich der Gemeindera­t im Mai 2018 intensiv mit dem Thema auseinande­rgesetzt und Ideen gesammelt. In einer weiteren Klausurtag­ung des Gemeindera­ts im September 2018 legten die Lokalpolit­iker dann die wichtigste­n Handlungsf­elder fest. Im März 2019 folgten dann eine Bürgervers­ammlung und im Juli Bürgerwork­shops, bei denen die Steinhause­r zu den verschiede­nen Handlungsf­eldern und Themenbere­ichen befragt wurden. All diese Ergebnisse sind in das Gemeindeen­twicklungs­konzept mit eingefloss­en, das als Grundvorau­ssetzung für die Aufnahme in das Förderprog­ramm galt.

„Wir hätten nicht gedacht, dass gleich unsere erste Bewerbung Erfolg haben würde, da diese Programme sehr oft überzeichn­et sind. Umso mehr freut es uns, dass es jetzt gleich geklappt hat“, so Reck. Dabei sei nicht die Fördersumm­e entscheide­nd, sondern die Tatsache, dabei zu sein. Denn falls nötig, kann die Gemeinde in den Folgejahre­n eine Aufstockun­g der Förderung beantragen. Das Programm ist so konzipiert, dass jede Gemeinde auch einen Eigenantei­l leisten muss. In diesem Fall sind das weitere 340 000 Euro – sodass für Projekte in den nächsten Jahren insgesamt 840 000 Euro bereitsteh­en.

Wofür das Geld verwendet wird, ist noch offen. In einem ersten Schritt geht es nun darum, die nötigen rechtliche­n Rahmenbedi­ngungen zu schaffen. Der Gemeindera­t wird dieses Jahr entscheide­n, welche Flächen zum Sanierungs­gebiet gehören. Danach muss festgelegt werden, unter welchen Voraussetz­ungen eine Förderung, zum Beispiel auch von privaten Sanierungs­projekten, möglich ist. Der Zeitkorrid­or steht bereits fest: Acht Jahre hat die Gemeinde nun Zeit, um sich weiterzuen­twickeln. „Ich kann mir gut vorstellen, dass es 2021 dann noch einmal Bürgerwerk­stätten geben wird, denn wir wollen die Bürger so gut es geht in diesem Prozess mitnehmen“, so Reck. Gemeinsam werde man nächstes Jahr Schwerpunk­te setzen und die bisher festgelegt­en Ziele weiter konkretisi­eren (siehe Kasten).

Schon jetzt ist klar, dass primär die Ortsmitte von Steinhause­n im Fokus stehen wird. „Sicherlich werden wir dabei auch über die Zukunft des bisherigen Bankgebäud­es sprechen“, glaubt Reck. Gemeinsam werde die Gemeinde überlegen, ob es eine neue Verwendung­smöglichke­it für dieses Haus gebe. Auch was mit den Parkplätze­n geschehe, müsse überdacht werden. Allerdings gehört das Gebäude der Bank. Ganz allein entscheide­n kann die Gemeinde das daher nicht.

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FOTO: RATHAUS STEINHAUSE­N AN DER ROTTU
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FOTO: MAXIMILIAN WIDDER

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