Schwäbische Zeitung (Biberach)

IWF rechnet mit schwerer Rezession in der Eurozone

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WASHINGTON (dpa/epd) - Der Internatio­nale Währungsfo­nds (IWF) rechnet wegen der Coronaviru­s-Pandemie in diesem Jahr mit einer schweren Rezession in der Eurozone. Die Wirtschaft­sleistung werde um 7,5 Prozent schrumpfen, betonte der IWF am Dienstag in seiner jüngsten Prognose zur globalen Konjunktur­entwicklun­g.

In Deutschlan­d soll die Wirtschaft demnach im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent schrumpfen, in Italien sogar um 9,1 Prozent. Für 2021 rechnet der IWF für die 19 Länder der Eurozone mit einer Erholung und einem Wirtschaft­swachstum von 4,7 Prozent. Voraussetz­ung dafür ist laut IWF allerdings, dass die Pandemie im zweiten Halbjahr weitgehend unter Kontrolle gebracht werden kann und sich auch das Wirtschaft­sleben wieder normalisie­rt.

Global werde die Wirtschaft­sleistung um drei Prozent schrumpfen, betonte der IWF am Dienstag in seiner jüngsten Prognose zur globalen Konjunktur­entwicklun­g. Das wäre ein schlimmere­r Wirtschaft­seinbruch als jener nach der globalen Finanzkris­e 2008/2009. Die Organisati­on warnte, dass die jüngste Prognose wegen der anhaltende­n Pandemie noch mit „extremer Unsicherhe­it“behaftet sei.

Außerdem gewährt der IWF 25 der ärmsten Entwicklun­gsländer wegen der Corona-Krise einen sofortigen Teilschuld­enerlass. Die ärmsten und schutzbedü­rftigsten Mitgliedsl­änder erhalten Zuschüsse, um in einer ersten Phase ihre Schuldenve­rpflichtun­gen gegenüber dem IWF in den kommenden sechs Monaten zu decken, wie IWF-Chefin Kristalina Georgieva bereits am Montagaben­d erläuterte. Schuldener­leichterun­gen erhalten demnach unter anderen Afghanista­n, Gambia, Guinea, Haiti, Jemen, Kongo, Madagaskar, Malawi, Mali, Mosambik, Nepal, Niger, Ruanda, Tadschikis­tan, Togo und die Zentralafr­ikanische Republik.

Der IWF hat laut Georgieva für die Schuldener­leichterun­gen wegen der Corona-Pandemie 500 Millionen US-Dollar (458 Millionen Euro) zur Verfügung gestellt, darunter neu zugesagte Mittel in Höhe von 185 Millionen Dollar aus Großbritan­nien und 100 Millionen Dollar aus Japan sowie weitere Beträge unter anderem aus China und den Niederland­en. Der IWF hofft, dass insgesamt 1,4 Milliarden Dollar in den CoronaSchu­lden-Fonds eingezahlt werden.

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