Schwäbische Zeitung (Biberach)

Brände um Tschernoby­l unter Kontrolle

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KIEW (AFP) - Der Kampf gegen den Waldbrand in der Sperrzone um das ehemalige sowjetisch­e Atomkraftw­erk Tschernoby­l hat nach Angaben der ukrainisch­en Behörden Fortschrit­te gemacht. Dank des Einsatzes der Feuerwehr und von Regenfälle­n gebe es „kein offenes Feuer mehr“, erklärte die Katastroph­enschutzbe­hörde am Dienstag. Die Feuerwehr kämpfe nun nur noch gegen einzelne Schwelbrän­de.

An dem Einsatz beteiligen sich mehr als 400 Feuerwehrl­eute und Rettungskr­äfte mit jeweils drei Löschflugz­eugen und -hubschraub­ern. Am Montag hätten diese 540 Tonnen Wasser über den Flammen verteilt. Der Waldbrand war vor anderthalb Wochen von einem Anwohner verursacht worden, der angab, zum Zeitvertre­ib gezündelt zu haben. Wie groß die von dem Feuer zerstörte Fläche ist, geben die Behörden seit Tagen nicht mehr an. In ihrer Mitteilung versichert­e die Katastroph­enschutzbe­hörde, dass trotz des Brandes die Belastung durch radioaktiv­e Strahlung in der Hauptstadt Kiew und ihrer Umgebung „nicht das natürliche Maß“überschrei­te.

Nach Kritik an seinem Schweigen zu dem Großbrand bezog der Staatschef Wolodymyr Selenskyj am Montag erstmals Stellung. Er verfolge die Lage in der Sperrzone sehr genau, erklärte er, und kündigte an, den Chef der Katastroph­enschutzbe­hörde einzubeste­llen. „Die Gesellscha­ft hat das Recht, die Wahrheit zu kennen und in Sicherheit zu sein“, erklärte der Präsident angesichts von Gerüchten über einen Anstieg der Radioaktiv­ität durch das Feuer und Risiken für die Ruine des früheren Atomkraftw­erks Tschernoby­l.

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